Buch: "Hin und weg"

Autor: Ethan Hawke
Eigentlich ist Ethan Hawke ja Schauspieler, bekannt durch Filme wie „Der Club der toten Dichter“ und „Gattaca“. Aber bereits vor einigen Jahren erschien sein Roman „Hin und weg“, der eindeutig autobiographische Züge enthält.

William, Hauptfigur und Erzähler des Romans, hat das College geschmissen und arbeitet nun in New York als Schauspieler. Hier lernt er auch Sarah kennen, eine schüchterne junge Frau, die unbedingt Sängerin werden will. Die Beziehung von William und Sarah ist von Anfang an etwas Besonderes. Die beiden haben keinen Sex miteinander... Für William, der auch schon zwei Freundinnen gleichzeitig hatte, ist so eine Beziehung ungewöhnlich... Dennoch bleibt er Sarah treu und gibt ihr vor ihren Auftritten, wenn sie fast vor Lampenfieber stirbt, immer wieder neuen Mut.

Ein Liebesfilm zwischen Buchdeckeln

Er erklärt sich sogar bereit, ihre Mutter kennen zu lernen. Eines Tages bekommt William das Angebot, in einem Film mitzuspielen. Die Dreharbeiten finden jedoch in Paris statt und das würde eine längere Trennung von Sarah bedeuten. Spontan beschließt William gemeinsam mit Sarah eine Woche früher nach Paris zu fliegen, um dort noch einige Tage mit ihr verbringen zu können, bevor die Dreharbeiten beginnen. In der Stadt der Liebe verbringen die beiden ihre letzten gemeinsamen Tage, denn als William nach New York zurückkehrt, verhält sich Sarah sehr distanziert und gibt ihm zu verstehen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will. William kämpft mit seinem Liebeskummer, lässt seine Wut an Telefonen und Küchenschränken aus und denkt über seinen Vater nach, den er seit über 15 Jahren nicht mehr gesehen hat.

Wie schreibt man heute über Liebe?

Der Schreibstil von Ethan Hawke ist so sachlich, dass er die Geschichte von William und Sarah, so absurd und so rührend sie auch manchmal ist, mit größter Selbstverständlichkeit erzählt. Das ist meistens angenehm, weil der Erzähler nie abschweift oder sich in unwichtigen Details verliert. Manchmal führt es aber auch dazu, dass man vor allem Williams Reaktionen nicht nachvollziehen kann. Deswegen reißt die stürmische Handlung den Leser/die Leserin nicht immer mit. Dennoch ist „Hin und weg“ eine empfehlenswerte, unterhaltsame, gänzlich unkitschige und untypische Liebesgeschichte.

Autorin / Autor: alexi - Stand: 7. Januar 2002