Der Erdbeerpflücker

Ein heftiger Thriller - nix für weiche Gemüter!

Das Buch handelt von mehreren Morden an jungen Mädchen, bei denen jedes Mal nach dem gleichen Muster vorgegangen wird: Sieben Stiche, und jedes Mal fehlt dem Opfer die Halskette, die es getragen hatte. Jette und Merle, die die Morde bis vor kurzem immer noch aus der Sicht Unbeteiligter gesehen haben und sowieso noch nie verstehen konnten, wie man, aus welchen Gründen auch immer, jemanden umbringen kann. Jette und Merle, die eine Tochter einer berühmten Schriftstellerin und die andere engagierte Tierschützerin, wird auf einmal bewusst, wie schlimm es ist, jemanden zu verlieren. Ob nun ein guter Freund, ein Verwandter oder ein Haustier. Als ihre Freundin Caro ermordet aufgefunden wird, wissen sie nicht, was sie fühlen sollen. Hass gegenüber dem Mörder? Oder Verachtung ihrer Familie gegenüber, der es scheinbar gleichgültig zu sein scheint? Und wer könnte überhaupt der Mörder sein? Jemand, den sie kennen? Am verdächtigsten ist Caros Freund, von dem sie nicht sprechen durfte und der nun spurlos verschwunden ist – aber wo sollen sie ihn suchen? Und wie sieht er überhaupt aus??? Als Jette auf Caros Beerdingung Rache für diese grausame Tat schwört, wird der Mörder auf sie aufmerksam und versucht, sich ihr als Freund zu nähern. Jette verliebt sich in ihn und weiß nicht, mit wem sie es zu tun hat...

Meine Meinung

Ich finde das Buch superspannend, und zwar nicht nur teilweise, sondern von der ersten bis zur letzten Seite. Es ist relativ schwer zu lesen, weil jeder Satz ausführlich und sehr ausdrucksstark ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass Monika Feth bis zu einer halben Stunde an einem Satz rumgearbeitet hat, damit er später die gewünschte Wirkung hat und genau die Gefühle betont, die er betonen soll. Es geht um Freundschaft, Liebe und Mord, trotzdem wird mit den Themen realistisch und nicht zu leichtsinnig umgegangen. Die Autorin beschreibt Trauer und Ängste der Angehörigen der Mordopfer, jedoch auch die Gefühle des Mörders. Dadurch werden die Morde nicht gerechtfertigt, aber man kann den Mörder ein wenig besser verstehen. Die Gedichte des letzten Mordopfers, Caro, geben dem Buch meiner Meinung nach den letzten Schliff. Leicht kann man Caros Gefühle daraus lesen, jedoch sind sie so gut verschlüsselt, dass man erst spät Verbindungen zu ihrem Mord erkennt. Alle Hinweise werden geschickt eingefädelt. Das Buch ist aus verschiedenen Sichtwinkeln geschrieben, deshalb kann man sich, wie schon gesagt, gut in die Personen hineinversetzen: In Jette und Merle, Caros beste Freundinnen, in Imke Thalheim, Jettes Mutter, die sich schreckliche Sorgen um ihre Tochter macht, in Bert Melzig, den Kommissar, der die Mordfälle aufklären soll und dessen Ehe in die Brüche zu gehen scheint, weil er selten zu Hause ist - und letztlich auch in den Mörder.

Ich finde dieses Buch echt heftig – und es ist nichts für solche, die nichts vertragen... ich mein, ich vertrag eigentlich auch nix... ich wusste ja nicht, dass es ein Thriller ist!
Also, ich würd's mir auf jeden Fall holen! Das zur Zeit beste Buch einer deutschen Autorin!

Autorin / Autor: Piamaus - Stand: 22. Dezember 2003