"Meine Schwester Sara" von Ruth Weiss

Über ein Mädchen, das nach dem 2. Weltkrieg nach Afrika kommt

Damals bekamen sie, er und seine Familie, ein kleines Adoptivkind aus Deutschland. Sara, so nannten sie das Mädchen, war ohne Papiere in ihre neue Heimat gekommen. Sara wurde geliebt. Sie bezauberte alle mit ihren blauen Augen und ihrem hübschen blonden Haaren. Doch dann treffen ihre Papiere ein und es ändert sich alles. Der Vater, ein Mitglied der nationalistischen Apartheidregierung, will nichts mehr mit ihr zu tun haben und entzieht ihr seine Liebe und Zuneigung. Sara kann es sich nicht erklären. Nur ihre Mutter und ihr Bruder Johannes halten noch zu ihr. Ihr Bruder weiß, warum niemand mehr etwas mit Sara zu tun haben will, darf es ihr aber nicht sagen, denn er hat es seiner Mutter versprochen.

Meine Meinung: Ich finde, dass das Buch ziemlich gut geschrieben ist. Es wird oft dramatisch und spannend. Da es in Südafrika spielt, weiß man oft nicht, wo die Städte oder Orte liegen von denen erzählt wird. Die Karte hinten im Buch ist auch nicht sehr aufschlussreich. Es kommen oft fremde Wörter vor, die man erst hinten, in einer Art Lexikon, nachschlagen muss. Aber da alle paar Zeilen so ein Wort auftaucht wird es einem schnell lästig. Trotzdem finde ich, dass das Buch vielleicht dazu beitragen könnte, den Hass auf Ausländer oder Leuten, die eine andere Kultur haben, entgegenzuwirken. Oft irritierte mich, dass im Buch so oft zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her gesprungen wird. In einem Abschnitt ist man noch mitten im Geschehen, im nächsten aber schon wieder in dem Haus, von dem aus die Geschichte erzählt wird. Auch wird nicht, wie man vielleicht erwarten würde, aus der Sicht des Mädchens erzählt, sondern aus der Sicht des Bruders Johannes. Es wird deutlich, dass Johannes sehr emotional ist. Das Buch ist oft schwer zu verstehen, denn in Südafrika war früher alles sehr streng. Die Kinder haben den Vater immer nur in der 3. Person angeredet, dadurch weiß man nie genau, ob jetzt mit dem Vater geredet wird oder über den Vater.

Autorin / Autor: Ekiam - Stand: 1. Juni 2004