Eragon

Autor: Christopher Paolini

Der Bauernjunge Eragon findet in einem verwunschenen Gebirge einen mysteriösen blauen Stein, aus dem alsbald ein Drachenjunges schlüpft, das von da an sein treuer Begleiter ist. Während er noch rätselt, wie er den immer größer werdenden Drachen vor seiner Umwelt verbergen kann, sind ihm auch schon die ersten Bösewichte auf der Spur, die finsteren Ra'zac, die eine Spur der Verwüstung hinter sich ziehen und sogar Ergons Onkel ermorden. Mit Hilfe des Geschichtenerzählers Brom und seinem Drachen ... macht Eragon sich auf die Suche nach den Ra'zac, um den Mord zu rächen. Doch unterwegs erfährt er immer mehr über Drachen, sich selbst und das folgenschwere Erbe, das er mit dem Ei unfreiwillig angenommen hat. Er ist einer der letzten Drachenreiter und die mächtigen Parteien des Landes versuchen, ihn auf ihre Seite zu ziehen: der König, selbst Drachenreiter und offenbar im Bund mit den grausamen Urgals (eine Art Ork-Verschnitt **gg**), die Varden, aber auch diverse miese geheime Magierzirkel und Schattenwesen. Ergon lernt undurchschaubare Menschen und Magier, schöne Elfen und andere Wesen kennen, die ihm helfen oder aber ins Verderben stürzen wollen und wird selbst dabei - gemeinsam mit seinem Drachen - immer stärker und mächtiger.

Insgesamt ist Eragon ein Buch, das man verschlingen und lesen muss, bis einem die Augen zufallen. Es ist zwar weder besonders tiefschürfend noch herausragend originell, aber es ist ein gut lesbarer, mitreißender und stimmungsvoller Fantasyroman, der vor allen Dingen von einem 15-jährigen geschrieben wurde und dafür wirklich genial ist. Trotz mancher Schwachstelle in der stellenweise etwas konstruierten Handlung wird die Spannung bis zum Ende gehalten. Allerdings bleibt die Figur des Eragon teilweise etwas konturlos. Fast seelenlos dümpelt er durch die Geschichte und lässt sich mal hierhin mal dorthin treiben. Die großen Gefühle bleiben also aus, und nicht immer kann man die Handlungen und Motivationen Eragons nachvollziehen. Das ist aber seltsamerweise nicht weiter schlimm, weil es trotzdem sehr spannend ist, und man natürlich dennoch unbedingt wissen muss, wie es weitergeht. Dummerweise (oder glücklicherweise – je nachdem) ist das Buch mit dem schönen Cover (!) der erste Teil einer Trilogie, und daher leider nicht abgeschlossen. Also, den ersten Teil zu Weihnachten wünschen, und dann geduldig auf den zweiten warten! Und auf den bin ich auch schon sehr gespannt, denn wer weiß, was der mittlerweile zwanzigjährige Autor dann alles drauf hat!

Autorin / Autor: luthien - Stand: 6. September 2004