"Schlechte Nachrichten" von Philip Ardagh

Die irren Wirrungen von Wahnsinnigen und noch Wahnsinnigeren

Eddie wohnt mit seinen Eltern bei seinem wahnsinnigen Großonkel Jack und seiner noch wahnsinnigeren Großtante Maud in dem Haus Schlimmes Ende. Sie kamen Ende des ersten Buches hin, in welchem Eddie zu seinem wahnsinnigen Großonkel und seiner noch wahnsinnigeren Großtante ziehen sollte, weil seine Eltern an einer Krankheit litten, die sie gelb und wellig an den Rändern macht und nach alten Wärmflaschen stinken lässt. Und weil die guten Eltern Angst um ihren Sohn hatten, schickten sie ihn weg. Sie hatten ja noch die Laberliese, ihr gescheitertes Hausmädchen, das meistens im Schrank unter der Treppe blieb und vor sich hin laberte. Und noch Dawkins, ihren Hausbesorger. Da sie aber im Laufe der Geschichte durch einen Brand geheilt werden, kommen sie nach. Irgendwann, kurz vor Schlimmmes Ende treffen sie auf die Anderen. Denn die hatten keine einfache Reise...

Nun, Jahre später, hat Eddies Mutter ihm mitgeteilt, dass er nach Amerika muss. Warum? Er soll seinen wahnsinnigen Großonkel Jack fragen, denn seine Mutter ist gerade in keinem guten Zustand, da sie mit einer Granate einen Soldaten, der in den Kohlbeeten ruhte, tötete. Die Granate kam von der noch wahnsinnigeren Großtante Maud, die glänzende Sachen liebt und, um sie nicht zu beschmutzen, in etwas transportiert. Schließlich müssen sie bei ihr in Marijore sein, der hohlen Kuh. Sie leerte zu diesem Zweck den Nähkorb von Eddies Mutter und rannte dann los, um Malcolm zu holen, den sie vergessen hatte. Und Eddies Mutter entdeckte die Granate und suchte damit ihren Mann. Und im Garten stolperte sie...

Zurück zu Eddie, der seinen wahnsinnigen Großonkel fragen will, warum er nach Amerika soll. Doch der hat gerade entdeckt, dass der Raum unter seinem Schreibtisch bequem ist und nur noch ein Fenster und eine Tür braucht... Nach einigen Besprechungen soll Eddie erst einmal in eine Schule, um Manieren zu lernen. Doch der Koffer, der auf´s Meer sollte, landete in der Schule und Eddie auf einem Schiff, zum Arbeiten. Typisch für die Dickens Familie. Als Eddie wiederkommt, wird ihm erklärt, dass er nach Amerika reisen muss, um nach der Zeitschrift Schlechte Nachrichten zu sehen. Diese gehört Eddies Vater und dem wahnsinnigen Großonkel, aber da Eddies Vater sich nicht bewegen kann - er ist gestürzt und hat sich am Rücken verletzt (jetzt malt er eine Decke an und alles sieht irgendwie wie eine Leberwurst aus) - und der wahninnige Großonkel Jack zu alt ist, muss Eddie los.

Er bekommt eine Gesellschafterin, deren vorherige Auftraggeber alle starben, weil sie sie versehentlich ermordet hat, und fährt los nach Amerika. Doch auf dem Schiff angekommen, merkt man, dass etwas nicht stimmt. Ein Geist mit einem Frettchen spukt auf dem Schiff. Eddie denkt sich, dass es seine noch wahnsinnigere Großtante Maud sein könnte, die sich in seinem Koffer versteckt hat und seine Kleider stattdessen rausgeräumt hat. Er berichtet dies dem ersten Offizier, der Eddies Plan, sie mit etwas glänzendem herauszulocken, dem Kapitän erzählt. Er ruft Eddie und seine Gesellschafterin, um ihnen den wertvollsten Diamanten der Welt zu zeigen, den sie gerade verschiffen und fragt, ob der gehen würde.

In dem Augenblick hüpft die noch wahnsinnigere Großtante in die Kajüte und schnappt sich den Diamant. Sie rennt weg und der Diamant fällt ihr bei der Flucht aus der Hand. Und ist verschwunden. Eddie hegt den Verdacht, dass ihn der andere Passagier gestohlen hat. Grund für den Verdacht ist die Tatsache, dass es Protz ist und der ein entflohener Häftling ist. Er hat den Befehl seine noch wahnsinnigere Großtante nicht aus den Augen zu lassen, und um den Verdacht dem Kapitän zu melden, fesselt er sie am Bett fest. Auf dem Weg zum Kapitän, trifft er auf den Jungen, der in der Kombüse aushilft, und sieht mit dem, dass Protz den Diamant hat, weil Eddies Gesellschafterin ihm ihn aus der Tasche zieht. Davor hat sie gesagt, sie will mit ihm den Stein teilen. Eddie holt den Kapitän, während der andere Junge zum Beobachten dableibt. Er wird jedoch entdeckt und als Geisel genommen. So werden alle in ein leckes Boot ausgesetzt und geffesselt und geknebelt. Protz wird von seiner Mitstreiterin verraten und fällt ins Meer.

Inzwischen haben sie in Schlimmes Ende bemerkt, dass die noch wahnsinnigere Großtante Maud verschwunden ist. Der wahnsinnige Großonkel Jack geht zur Polizei um dort zu erfahren, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass sie auf dem Schiff ist. So machen sie sich mit einem schnelleren Schiff auf den Weg und holen sie ein. Als sie dort ankommen, müssen sie erfahren, dass Eddie ins Meer gestürzt ist, von einer Welle weggespült. Im selben Augenblick erklettert Eddie das Schiff und klärt alles auf. Auch das Versteck des Diamanten weiß er. So wird die Gesellschafterin an Land der Polizei ausgeliefert. Doch wird Eddie jemals nach Amerika kommen? Und was war da jetzt mit der Zeitschrift?

*Meine Meinung*
Ich fand das Buch einfach herrlich und habe es, wie die ersten beiden Bände auch, verschlungen. Der Autor schreibt in seiner einzigartigen Weise und mit seinen typischen Abschweifungen. Schlechte Nachrichten ist der dritte Teil der Eddie Dickens Triologie. Was nicht heißt, dass er der letzte ist. Der Autor, Phillip Ardagh, betont im Vorwort, dass es zwar vorerst der letzte Teil ist, er aber ja irgendwann Lust bekommen könnte weiterzuschreiben.  Man kann die Eddie Bücher einzeln lesen, egal in welcher Reihenfolge, da jedes Buch ein abgeschlossenes Abenteuer ist. Trotzdem wäre es besser, alle drei Bücher zu lesen und auch in Reihenfolge, da man dann die Angewohnheiten der Leute kennt, und weiß wie es zu Marijore kam, wer Malcolm bzw. Sally ist, wie Eddie Protz kennenlernte und was da mit dem Sanktfürchterlichs Heim für dankbare Waisenkinder war. Dieses Wissen ist zwar nicht erforderlich, aber es ist wissenswert. Auf jeden Fall lohnt es sich die Eddie Dickens Bücher zu lesen.

Autorin / Autor: Nofretete - Stand: 13. September 2004