"Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod"

Ein wunderbares Buch von Bastian Sick über die Deutsche Sprache mit ihren Fehlern und Tücken

Das Buch ist in 48 Kapitel aufgeteilt, immer über ein anderes Thema. Man muss es nicht von vorne lesen, man kann auch in der Mitte anfangen, oder einfach durcheinander lesen. In der Einleitung beschreibt der Autor das Buch als einen "Reiseführer auf einem abenteuerlichen Rundgang durch die Wildnis der deutschen Sprache". Aber es ist nicht nur ein Lehrbuch, wie man etwas richtig ausdrückt und wie nicht. Wer auch nur ein bisschen Sinn für sprachliche Witze hat, der ist mit diesem Buch bestens beraten. Die Texte sprühen nur so von sprachlichen Witz und Ironie. Der Autor hat zudem viele Zitate von Politikern und Co. eingebracht, bei denen man sich schier schlapplachen kann.

Beispiel aus dem Kapitel über Metaphern: " >Geschickt fährt er zurzeit zweigleisig auf der Medienschiene<, stand da in einem renommierten Online-Magazin über Gerhard Schröder zu lesen. Dem Kanzler ist ja manches zuzutrauen, aber dass er auf *einer* Schiene zweigleisig fährt - das soll er den Bahnfahrern der Republik erst mal vormachen!"  In fast jedem Absatz findet man solche Zitate. Wenn man ein paar Kapitel hinter sich hat, fängt man an, selbst auf die Fehler von sich selbst und anderen zu achten, so meine Mutter neulich: "Da ist mal wieder einer zurückgerudert!" Diesen Ausspruch hat sich der Autor in einem anderen Kapitel näher angeschaut, denn immer hört man die Leute zurückrudern, wie sie aber erst mal da hin kommen, darüber schreibt niemand!

Das einzig blöde an dem Buch ist, dass man außer lesen leider auch noch
andere Dinge machen und so immer wieder aufhören muss.

Kurz: Dieses Buch ist eine Klasse Medizin für alle Leute, die zuwenig
lachen  (für die anderen ist es dann halt eine Süßigkeit). Einfach zwei bis
drei Kapitel pro Tag und schon hat man sämtlichen Nahchholbedarf aufgeholt!

Autorin / Autor: orsolya - Stand: 23. September 2004