Rettet Markitta

Sehr schöne Geschichte, die viel zu schnell zu Ende ist!

„Rettet Markitta“ von Dagny Larsen entführt den Leser in den hohen Norden, in Eis und Schnee und in Intrigen am Hofe. Das Buch beginnt damit, dass die verrückte und lebenslustige Trolla auf Erik trifft, einen Jungen der Kinderlähmung hat und im Rollstuhl sitzt. Sie besucht ihn einige Zeit später zu Hause und er beginnt, ihr aus seinem Lieblingsbuch vorzulesen. Es spielt in Visland und handelt von der Prinzessin Markitta, die, statt sich Regierungsdinge anzuhören, lieber Ski fährt und mit ihren Schlittenhunden eine Ausfahrt macht. Erik hat das Buch von seiner Mutter bekommen und kennt es schon in- und auswendig. Trolla leiht es sich aus, kommt erst nach zehn Tagen damit zurück und behauptet, ein Fremder in einem dicken Fellmantel versuche, ihr das Buch wegzunehmen. Außerdem sind mehrere Seiten unbeschrieben, ein Kapitel fehlt sogar ganz! Daraufhin machen sich die beiden auf die Suche nach anderen Exemplaren, die jedoch alle auf unerklärliche Weise plötzlich verschwunden sind. Eine weitere Helferin, Anna-Lisa, kommt dazu, die die beiden im Auto umherfährt. Sogar beim Verlag versuchen sie es, doch dort wird nur die Polizei auf sie aufmerksam und ein an Wunder glaubender Inspektor schließt sich ihnen auf der Suche an.

Sie finden den verschollen geglaubten Autor, der ihnen eine abenteuerliche Geschichte von einer Geschichte erzählt, die eines Nachts zu ihm gekommen sei und ihm befohlen habe, sie aufzuschreiben. Aber etwas verrückt ist das Ganze schon und sie glauben ihm nicht so ganz. Plötzlich verschwindet Erik. Das Buch lässt er unter seinem Kopfkissen zurück, wo Trolla es findet und etwas Merkwürdiges bemerkt: Erik befindet sich in der Geschichte! Sie und der Inspektor machen sich auf in den hohen Norden von Grönland, um irgendwo das Land Visland und Erik zu finden und um, wie Erik immer wieder betont hat, Markitta zu retten. Das ist der erste Strang der Geschichte, der sich zum größten Teil in der Realität Norwegens abspielt. Immer wieder dazwischen ist die Geschichte von Markitta eingestreut, von Erik oder Trolla vorgelesen. Markitta ist, als ihr Vater stirbt, mit Regieren vollkommen überfordert, da sie sich bis dahin immer nur mit Sport draußen vergnügt hat. Als dann auch noch der zwielichtige Tøthevool Kanzler wird und offensichtlich vorhat, das Königshaus zu übernehmen, flieht sie in den Norden zu einem Freund. Doch dieser entpuppt sich als böse und gemein und sperrt sie in seinen Eispalast. In ihrer Not erschafft Markitta ein Wesen aus ihrer eigenen Geschichte und schickt es los, diese bekannt zu machen. Nachdem diese in der wirklichen Welt ankommt und bekannt wird, wird in Norwegen ein Junge namens Erik von einem unbekannten Riesen entführt. Ab da verbinden sich die Stränge zu einem einzigen und Erik, Trolla und der Inspektor setzen alles daran, Markitta aus den Fängen von Tøthevool zu befreien...

*Meine Meinung:*
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Mein erster Gedanke war ja: „Hm, ein bisschen von der unendlichen Geschichte ist das ja schon nachgemacht!“, aber hinterher war ich einfach begeistert. Die Idee, in ein Buch zu schlüpfen ist zwar nicht neu, aber doch spannend und interessant durchgeführt. Besonders gefallen hat mir auch, dass Trolla, die am Anfang stark misstrauisch gegenüber der ganzen Sache ist, am Ende die ist, die heftig dafür kämpft, mit dem Inspektor Visland zu suchen. Die Figuren sind sehr genau und detailliert beschrieben, auch die Landschaft, die blauen Gletscher von Visland, die Eiswüsten im Norden Grönland konnte ich mir sehr gut vorstellen. Alles in allem ist es eine sehr schöne Geschichte, die viel zu schnell zu Ende war.

Autorin / Autor: orsolya - Stand: 14. Juni 2005