Elf Minuten

Autor: Paulo Coelho
Lasst euch auf eine Reise zum eigenen Ich entführen

Das Äußere und Paulo Coelho

„Elf Minuten“ ist eher unscheinbar von seinem Titelbild, und dabei verbirgt es so viel. Schon der Klappentext verrät was einen erwartet. Auch wenn er viel unerwähnt lässt und auf die Gefühle die man beim Lesen erlebt nicht eingeht. Doch vielleicht ist es auch beabsichtigt, schließlich ist Paulo Coehlo kein unbeschriebenes Blatt. Die Faszination seiner Bücher hat ihm nicht nur schon viele Preise, unter anderem einen Crystal Award,
eingebracht, sondern auch viele Fans die ihn für seine Art zu schreiben lieben. Auch mit „Elf Minuten“ ist ihm mal wieder ein Meisterwerk gelungen.

Der Inhalt

Schon mit dem ersten Satz gelingt es ihm eine Spannungskurve aufzubauen. Wer will schon nicht nach dem Satz: „Es war einmal eine Prostituierte namens Maria“, weiter lesen? Und so verläuft auch der Rest des Buches mit einer anhaltenden Spannungskurve, die immer wieder mit jedem neueren Geschehnis ansteigt. So beschreibt Coehlo auf eindringlichste Weise das Leben der Hauptprotagonistin Maria. Maria ist jung, arbeitet als Stoffverkäuferin und lebt in einem brasilianischen Dorf. Sie hat in ihrem Leben schon mehrer Rückschläge in der Liebe erlebt und daraus gelernt, dass man nie eine zweite Gelegenheit erhält. Sie sehnt sich nach einem Abenteuer bei dem sie zu all ihren Träumen gelangen kann: Geld, Ruhm, Macht und Liebe. Selbst wenn sie an letzteres nicht glaubt. Bei einer Reise nach Rio de Janeiro, begegnet sie dann einem Mann der ihr Geld und Ruhm verspricht, wenn sie ihm in die Schweiz folgt und dort für ihn als Sambatänzerin arbeitet. Und Maria, nicht willig noch länger davon zu laufen, nimmt das Abenteuer an. Doch in der Schweiz erwarten sie Einsamkeit und Eintönigkeit, ganz anders als sie es sich erträumt hatte. Sie flüchtet sich in das Lernen von Französisch, um sich in dem Land in dem sie nun lebt verständigen zu können. Nach einer weiteren gescheiterten Liebe und dem Verlust ihrer Arbeit, sucht sie nach einem Job bei dem sie einem ihrer Ziele, dem Geld, näher kommen kann. Dabei gelangt sie in die Prostitution. Dort beginnt auch ihr wirklicher Weg, tagsüber liest sie in Büchern und bildet sich weiter und nachts lernt sie das Wesen der Menschen und der Liebe kennen.

Empfehlung

Paulo Coelho gelingt mit diesem Buch ein Spagat der sonst nur wenigen glückt. Er erzählt von Liebe und Sexualität ohne dabei in die Pornographie
abzurutschen. Auf sensible Weise nähert er sich zusammen mit Maria den Tiefen dieses Themas, lässt nichts unerwähnt und schafft einen Eindruck von Einigkeit. Die Geschichte Marias zieht einen wie Musik in seinen Bann und lädt einen zum Träumen ein. Man fühlt sich mit Maria verbunden, selbst wenn einen so viel unterscheidet.

Dieser Roman ist jedem zu empfehlen der sich selbst besser kennen und verstehen lernen möchte. Der seine Ängste vor der eigenen und der fremden Sexualität überwinden möchte. Und was am wichtigsten ist, der keine Berührungsängste vor dem Menschlichem besitzt. Alle, die keine Angst haben sich von Paulo Coelho auf eine Reise zum eigenen Ich entführen zu lassen, werden dieses Buch lieben.

Autorin / Autor: Traxdata - Stand: 04. Juli 2005