Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel

Autorin: Jenny Nimmo

Ein Prolog, der sogleich das “Schloss der tausend Spiegel” einführt und der ein Frankensteinexperiment hinter verschlossenen Türen beschreibt, das durch ein herzhaftes “Hatschi!” aus der Bahn geworfen wird. So beginnt das vierte Buch der Serie von Jenny Nimmo. Diese dreht sich um den “sonderbegabten” Jungen Charlie Bone.

*Mitschüler mit besonderen Gaben*
Als Charlie Bone zehn Jahre alt ist, beginnt er plötzlich Bilder sprechen zu hören. Seine garstige Großmutter erkennt sofort, dass Charlie wie einige der Nachfahren des Roten Königs, der vor langer Zeit herrschte, eine besondere Gabe hat. Daraufhin wird Charlie auf die Bloor Akademie geschickt, die von seinen niederträchtigen Verwandten, den Bloors, geführt wird. Die versuchen, alle Sonderbegabten zu ihren Zwecken zu benutzen.
Als Charlie nun sein zweites Schuljahr beginnt, verfolgt ihn nicht nur ein offenbar blutrünstiges Geisterpferd, sondern auch die Ahnung, dass es außer den drei neuen hinterlistigen Schülern noch weitere Kinder mit besonderen Gaben an der Schule gibt.
Die Bloors zeigen sich aber plötzlich von einer anderen Seite, denn sie verschaffen dem kleinen Waisen Billy, der die Fähigkeit hat, zu Tieren zu sprechen, endlich die lang ersehnten und versprochenen Adoptiveltern. Billy ist überglücklich, doch sobald er beginnt, andeutungsweise von seinem neuen Zuhause zu sprechen, wird er plötzlich schwer krank - hat man dem Waisenjungen etwa weitere Ketten angelegt? Charlie will den kleinen Albinojungen Billy um jeden Preis retten und ihm sein rechtmäßiges Erbe zurückzugeben. Doch Charlie handelt nicht ganz selbstlos: Im Familiensitz von Billys Urahn, einem Kind des roten Königs, hofft Charlie, endlich seinen lang verschollenen Vater zu finden. Zusammen mit einem Geisterpferd, mit dem Billy kommunizieren kann, machen sich Charlie und Billy auf den Weg zum “Schloss der tausend Spiegel”, in dem sie nicht nur einen Mann ohne Gedächtnis finden, sondern auch einen Blick in die Vergangenheit von Charlies eigener Urahnin erhaschen.

*Kreativ vollendete Persönlichkeiten*
Das Buch ist für Kinder ab zehn Jahren, und obwohl die Titelkonstellation an Harry Potter denken lässt, gibt es ansonsten keinerlei Ähnlichkeiten zwischen den beiden Serien. Die vorkommenden Personen sind zahlreich und daher fällt es von Zeit zu Zeit schwer, den Überblick zu behalten. Doch ansonsten sind die Persönlichkeiten kreativ vollendet, obwohl ich oft die “negativen” Seiten vermisst habe, die den meisten Protagonisten der “guten” Charaktere fehlten. Ihre Fehler wurden immer durch  Beeinflussung der “Bösen” verursacht.  Diese fast vollständige Schwarz-Weiß Teilung von Gut und Böse hat mich gestört, auch, dass kreative und interessante Phänomene im Buch dann auf eine ziemlich bescheuerte Weise erklärt wurden. Da hätte ich mir mehr erhofft.
Ansonsten: Mein kleiner Bruder liebt diese Serie. Und Mädels, es kommen auch eine Menge weibliche Personen im Buch vor, auch wenn die Hauptperson männlich ist!

Autorin / Autor: winterdreamland - Stand: 30. Juli 2007