Ich bin keine Heldin

Einsendung zum Wettbewerb #netzheldin von Jennifer, 17 Jahre

Ich bin keine Heldin.
Ich trage kein Cape.
Ich kann auch nicht fliegen.
Sonderlich mutig bin ich erst recht nicht.
Ich schlafe lieber, als Morgens Sport zu machen.
Bleibe viel zu lange auf.
Esse nicht gerade sehr gesund.

Doch ich bin eins:
Ich bin gegen Hass im Internet.

Denn die Leute hassen. Sie hassen viel.
Im Internet, wo jeder in seiner eigenen kleinen Welt ist, wird viel gehasst.
Man fühlt sich sicher, überlegen. Man fühlt sich besser als andere.

Doch ist es wirklich ein tolles Gefühl, einen fremden, komplett unschuldigen Menschen zu hassen?
Kann man mit dem Gefühl ein Leben lang verbringen?
Man hat ein Menschenleben zerstört, ist es etwas was man auf Partys erzählen kann?
Kann man es seinen Kindern erzählen wenn sie fragen, was man verrücktes getan hat?
Ein paar Tastenanschläge und zwei Klicks, man hat einen bösen Kommentar gepostet. Fühlt sich groß.

Doch denkt mal einer darüber nach, was danach passiert?
Was passiert, wenn das Opfer das liest?
Was ihm passiert?

Niemand denkt weiter, als über seine eigenen Taten hinaus.
Niemand überlegt auch nur ein Stück darüber, wie weit so eine Nachricht reichen kann.

Wir, wir Menschen sind so egoistisch, wir denken nicht nach. Wir wollen nur, dass alles für uns perfekt ist aber denken nicht weiter. Wollen, dass uns jeder akzeptiert aber verstoßen Leute.

Kann man Stolz darauf sein?

Ich bin selber kein perfekter Mensch.
Ich bin auch böse.
Aber ich bin gegen Menschenhass und Mobbing im Internet.

Vielleicht macht mich das doch zu einer Heldin.

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Autorin / Autor: Jennifer