Blinder Hunger

Autorin: Laurell K. Hamilton

Buchcover Blinder Hunger

"Blinder Hunger" von Laurell K. Hamilton ist die Fortsetzung des Vorgängers "Schwarze Träume", die in der englischen Version als ein Band ("Incubus Dreams") erschienen sind, von Bastei Lübbe jedoch getrennt und separat heraus gebracht wurden.
Wenn man sich dieses Buch also kaufen möchte, sollte man auf jeden Fall vorher "Schwarze Träume" gelesen haben, da die Geschichte sonst wenig Sinn ergibt, trotz kurzer Auffrischung der bisherigen Geschehnisse.

Aufgrund dieser Zusammengehörigkeit empfinde ich es als wichtig, sie als einen Komplettband zu bewerten.
Nach der Lektüre von "Blinder Hunger" muss ich sagen, es ist unglaublich schade, dass Bastei Lübbe die Geschichte so auseinander gerissen hat, denn vieles, was von einigen langjährigen Anita-Fans im ersten Band noch (zu Recht) angeprangert wurde, wird im zweiten Band relativiert. Viele Leser sind enttäuscht, dass die Reihe um die Vampirjägerin Anita Blake mittlerweile so sexuell geprägt ist und sahen sich durch "Schwarze Träume" darin bestätigt, mich eingeschlossen. Dieser Eindruck wäre meiner Meinung nach nicht entstanden, hätte der Verlag auf die Trennung verzichtet und den Komplettband so heraus gebracht, wie es von der Autorin vorgesehen war.

In "Blinder Hunger" bestätigt sich der Eindruck, den ich von Anita bereits andeutungsweise in "Schwarze Träume" gewonnen hatte: sie beginnt, sich ihren Gefühlen endgültig zu stellen und scheint Stück für Stück zu akzeptieren, dass ihr Leben eben nicht so ist, wie sie es sich einst vorgestellt hatte. Der berühmte weiße Gartenzaun ist keine Option für sie und ich war positiv überrascht davon, wie gut sie (auf die ihr ganz eigene Art) damit klar zu kommen scheint.

Außerdem hat Laurell K. Hamilton den Fokus nun wieder vermehrt auf Anitas eigentliche Arbeit als Scharfrichter gelenkt, was ich ganz wunderbar finde, da hier nun mal Anitas Wurzeln liegen und all die Entwicklungen in ihrem Leben auf dieser Arbeit fußen. Es gibt einen spannenden Mordfall zu lösen, der meinem Erachten nach auch mit dem Ende von "Blinder Hunger" nicht abgeschlossen ist (es sei jedoch nicht zu viel verraten). Auch dies finde ich äußerst positiv, weil sich die Autorin hier eine Tür offen gelassen, durch die Anita in den nächsten Bänden gehen kann.

Insgesamt finde ich "Schwarze Träume" und "Blinder Hunger" als Einheit großartig.

Der Verlag sollte seine Trennungspolitik eindeutig überdenken, da der Geschichte so viel genommen wird, reißt man sie auseinander.
Wer beide Bände noch nicht gelesen hat, sollte sie sich unbedingt direkt nacheinander vornehmen und keine Pause dazwischen einlegen.

5 Sterne für den Band "Incubus Dreams", ich freue mich auf die Fortführung und hoffe, der Verlag wird den nächsten Band nicht wieder so zerstückeln und folglich der Geschichte schaden

*Erschienen bei Bastei-Lübbe*

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