Reise mit Kaktus

von Kari Ehrhardt

Das Leben ist gefährlich - man kann nicht genug aufpassen! Das findet jedenfalls die fast 16 jährige Maja. Wie gut, dass sie ihren selbstgeschriebenen Ratgeber hat, an den sie sich eisern hält. So ist zum Beispiel „sich in einen Lehrer zu verlieben“ Gefahrenstufe I, Problemstufe I, und rauchen Gefahrenstufe VII, Problemstufe III. So kommt sie recht gut durchs Leben, vor allem, da sie keine Freunde hat, bis auf vier, die allesamt über achtzig sind. Ihr einziger Freund, den sie seit dem Kindergarten hatte, wollte sie nicht mehr treffen, da sie langweilig, uncool und zudem noch ein Mädchen war.

Doch ihr ruhiges, vorsichtiges Leben, erlebt einen jähen Wendepunkt, als sie erfährt, dass Shawn – Frederik einen Unfall hatte, und seitdem einen Teil seines Gedächtnisses verloren hat. Als Sibylle, die Mutter von Shawn, sie dann auch noch überredet, dass sie ihn zu einem Rockkonzert begleiten soll, ist das Chaos perfekt. Sie lügt zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Eltern an, verliert ihr Zelt, muss auf Shawn aufpassen, ohne dass er es merkt, und sich dann auch noch an ihren Ratgeber halten. Dass das nicht gut gehen kann, steht fest, meint jedenfalls Maja.

Meine Meinung

Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, jeweils abwechselnd, von Maja und Shawn. Es ist zwar anfangs etwas verwirrend, doch die Gedankengänge sind gut voneinander zu unterscheiden, sodass man merkt, aus wessen Sicht gerade erzählt wird, auch wenn man nicht auf die Überschrift geachtet hat. Außerdem ist es Interessant zu wissen, was in beiden vorgeht, und was sie übereinander denken. Die Charaktere sind gut beschrieben, sowohl die Haupt- als auch die Nebenpersonen, und es macht Spaß dieses Buch zu lesen.

Obwohl Maja mit ihrer vorsichtigen Art ganz schön nerven kann, und man sie am liebsten schütteln möchte, schließt man sie doch bald ins Herz.

Das einzige was man beanstanden könnte, ist, dass Shawn öfter Ausdrücke benutzt, die mit Sternchen codiert sind, und man sich öfter fragen muss, was für ein Ausdruck das v******* noch mal ist.

Ansonsten ist ein liebenswertes Jugendbuch mit überraschendem Ende, das man - hat man einmal angefangen - nicht mehr so schnell aus der Hand legt.

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Autorin / Autor: kalypso - Stand: 14. April 2009