Der Findling

Autor: D.M. Cornish

Findling Buchcover

Worum geht’s

Das Leben als Waise in Madam Operas außerordentlicher Marineanstalt für Findelkinder ist nicht leicht, wenn man den Namen Rosamund trägt und ein Junge ist. Rosamund muss die Hänseleien der anderen Kinder ertragen und flüchtet sich in seine Träume von den Monstern, die draußen auf dem ganzen Halbkontinent  heurmstreunen und natürlich würde Rosamund am liebsten einer der berühmt berüchtigten Monsterjäger werden. Aber es kommt ganz anders, als er eines Tages von den Laterenanzündern angeworben wird und die Stelle annehmen muss, da sich keine andere Möglichkeit für den Knaben zu bieten scheint. In Gedanken bereitet er sich schon auf sein folgendes, langweiliges Leben vor, aber auf der Reise zu seinem neuen Arbeitsplatz begegnet er vielen finsteren Gestalten, sowie der schönen Monsterjägerin Europa und Monstern. So wird schon der Weg ein großes Abenteuer für Rosamund und er lernt, dass nicht alles so ist, wie es erzählt wird...

*Meine Meinung*

Mit dem ersten Teil der Monster Blood Tattoo Triologie eröffnet uns D.M. Cornish eine neue und fantasievolle Welt. Die Welt von Rosamund & Co wird durch Zeichnungen und Karten veranschaulicht, was es einem leichter macht, sich in dieser verworrenen Geschichte zurecht zu finden. Der Grundgedanke der Geschichte ist, dass Rosamund auf seinem langen Weg irrsinnig viele Abenteuer erlebt und viele Sachen dazulernt, dass man sozusagen mit ihm zusammen diese Welt erkunden kann. Mir hat gefallen, dass viele ungewöhnliche Ideen eingebracht wurden, die gar nicht so realitätsfern sind. Würde es im realen Leben Monster und Magie geben, würde es bei uns wohl so aussehen wie bei Rosamund, nur moderner. Die vielen neuen Eindrücke werden gut erklärt und beschrieben, wobei die Erklärungen nicht langweilig werden.

Was mir gefehlt hat, waren die Monster. Wenn man den Klapptext ließt, erwartet man, dass Rosamund sehr viel mit den eigentümlichen Wesen zu tun hat, aber leider tauchen nur hier und da kurz Monster auf, auch wird nicht ganz klar, wodurch sich Rosamunds Sympathie für die Monster ausdrückt. Am Ende hat er noch ein kurzes Gespräch mit einem Monster, in der angedeutet wird, dass die Monster nicht so sind, wie alle denken. Was mich auch gestört hat, war, dass Rosamund an einigen Stellen einfach nur dumm wirkt, was man einfach nicht für den Helden einer Geschichte erwartet, auch wenn er so jung ist. Außerdem werden 68 Seiten des 415 Seiten starken Buches für die Worterklärung genutzt, was an sich gut ist, damit man alles wirklich versteht. Dennoch finde ich diese Maße an Erklärungen übertrieben. Das Buch ist an einigen Stellen spannend. Einige Stellen machen einen wirklich neugierig, aber meistens hält sich die erwartete Spannung in Grenzen. Schade ist auch, dass das Buch so abrupt endet und man noch nach dem passenden Ende sucht. Die Geschichte hat das Wesen einer Einleitung, einer ziemlich langen Einleitung.

Für jemanden, den das nicht stört und den Fantasy und fremde Kulturen interessieren, ist es eine schöne Abendlektüre, aber nicht sehr anspruchsvoll.

Viel Spaß beim Lesen :)

*Erschienen bei dtv Junior*

Mehr Besprechungen über Jugendbücher

Autorin / Autor: ciqa - Stand: 26. Mai 2009