Die Rache des Zyklopen - Die Lawine

Autorin: Romy Rosand
Die Klimakatsrophe im Fantasy-Gewand

Klimaschutz ist wichtig, da sind wir uns alle einig. Trotzdem tut nur ein kleiner Teil der Deutschen etwas gegen den Wandel. Den meisten ist das Thema in den Medien lästig. Wie aber soll unsere Erde so gerettet werden? Man braucht etwas, dass die Menschen interessiert und sie gleichzeitig unterhält. Der Ernst der Lage sollte aber auch klar werden. Eine schwierige Angelegenheit.

Dieser Herausforderung hat sich Romy Rosand gestellt. Das „Etwas“ wurde zu etwas Konkretem – der Trilogie „Die Rache des Zyklopen“. Alles beginnt damit, dass Mark einen Kristall bekommt. Schnell stellt er fest, dass einige Menschen in seinem Dorf mehr über den Kristall wissen. Da ist zum einen ein weiser alter Mann, der einsam in den Bergen wohnt. Zum anderen gibt es da Herr Wagner, Marks Physiklehrer. Er kam vor 15 Jahren in die Stadt. 15 Jahre – mit diesem Zeitraum scheint einiges verbunden zu sein. Mark wurde vor genau so vielen Jahren als Findelkind entdeckt, zur selben Zeit zerstört eine riesige Lawine den nahegelegenen Wald. Unter den Schneemassen stirbt der Sohn Marks zukünftiger Zieheltern. Doch kaum kann Mark darüber staunen, stößt er auf ein Wolfsbaby. Er nimmt es zu sich, zieht es auf und nennt es Tala. Doch Tala ist kein normaler Wolf, sie kann sprechen und fliegen. Dann tauchen Verbündete eines Zyklopen auf. Sie wollen Marks Kristall haben und setzten ihm eine Frist. Ihm bleibt nur zusammen mit Tala zu fliehen. Sein Ziel – die Elfen. Denn dort, so sein Physiklehrer, wird er seinen Kristall zu benutzen wissen. Mit der Hilfe des Kristalls soll Mark die Menschen vor der drohenden Klimakatastrophe bewahren.

Das Buch hat mir anfangs weniger gefallen. Ich hatte oft den Eindruck, dass da zuerst der Gedanke war, ein aufklärenden Roman zu verfassen. Dann hat man sich eine Fantasy-Geschichte drum herum gesponnen, die viele Klischees bedient. Anfangs fand ich es auch „unlogisch“, dass alle Menschen um Mark herum von diesem offenen Geheimnis wissen, nur eben er nicht.
Dennoch hat mir die Story immer besser gefallen. Besonders gut ist es auch gelungen, die physikalischen Infos über das Klima in die Geschichte zu verpacken. Geht es um Wasserknappheit, befindet Mark sich gerade in der Wüste – es gibt also treffende Schauplätze. Außerdem ist das Thema „Folgen von Klimawandel“ immer an Personen und deren Schicksale geknüpft.
Das Buch arbeitet auf eine Utopie hin, was ich etwas schade finde. Mit dem Kristall soll Mark am Ende die Menschheit erleuchten, so dass am Ende alle wissen, dass ihr Handeln und Streben nach Profit falsch ist. Allerdings wird das in unserem Leben nicht passieren. So bleibt das Buch am Ende doch eine Geschichte. Man darf allerdings auf die beiden nachfolgenden Bände gespannt sein. Mark hat nämlich sein Ziel am Ende des ersten Bandes noch nicht erreicht.

„Die Rache des Zyklopen – Lawine“ richtet sich eher an jüngere Lizzys, ich würde es ab 12 Jahren empfehlen. Eingefleischte Fantasyleser hingegen dürften etwas enttäuscht sein. Für ein richtigen Fanatsyroman wird zu viel vorweg genommen und zu wenig Überraschung gelassen.

*Erschienen im Desina-Verlag*

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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 5. Januar 2010