Silberlicht

Autorin: Laura Whitcomb

Helen ist tot. Seit Jahrzehnten geistert sie auf der Welt herum, gebunden an verschiedene Menschen, die sie davor bewahren, in die Hölle zu fahren. In den Himmel kann sie nicht, der wahre Grund ist ihr unbekannt. Sie fristet ihr Dasein, bis eines Tages etwas ungewöhnliches passiert, jemand sieht sie. Schaut sie direkt an. Der geheimnisvolle Fremde ist ebenfalls eine Lichtgestalt, James, der sich den Körper eines Menschen geborgt hat. Die beiden verlieben sich vom ersten Augenblick an und nun müssen sie einen Körper für Helen finden, damit sie zusammen sein können. Aber ob das alles gut so ist, muss Helen noch herausfinden.

Meine Meinung:

Der Roman „Silberlicht“ von Laura Whitcomb ist ein durchaus schönes Werk, dass sich leicht lesen lässt. Die Seiten sind mit ausführlichen Details ausgeschmückt und der Schreibstil ist durch eine ausgeprägte Benutzung lyrischer Sprache gezeichnet. Das macht das Buch interessant, man lebt sich in die Geschichte ein, aber findet keinen richtigen Bezug zur Hauptperson Helen, die nicht nur im Buch ein Geist zu sein scheint, sondern auch an dem Leser einfach vorbei schwebt. Die Handlung ist einfach gehalten, beinahe voraussehbar und läuft viel zu schnell ab. Kaum hat man sich damit abgefunden, dass die schöne Frau tot und ein Geist ist, hat sie noch einen gefunden, sie lieben sich von einer Seite auf die andere und plötzlich sind sie dann auch schon beide in menschlicher Gestalt und tollen durch die Gegend. Es ist wirklich schade, dass die Geschichte so schnell erzählt wird, da an vielen Stellen wirklich unglaublich traurige Emotionen und Beschreibungen einen fesseln wollen, aber sich nicht ganz ausbreiten können, da im nächsten Moment ein Gefühl der Gleichgültigkeit aus der Handlung auf den Leser überspringt. Genauso ist es mit den viel verwendeten Metaphern im Buch, die es wirklich sehr oft schön ausschmücken, aber eben nur eine nette Beilage bleiben. Ich denke, die Autorin hat wirklich Talent zum Schreiben, aber nutzt dieses Potenzial nicht ganz aus. Besonders am Anfang merkt man noch viel von dem, einem Gedicht anmutenden Gefühl.
Trotzdem ist es ein schönes Buch, dass sich gut nebenbei lesen lässt. Eine romantisch dahin plätschernde Geschichte, ein schönes Liebespaar und jede Menge Rätsel.

*Erschienen im Pan-Verlag*

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Autorin / Autor: ciqa - Stand: 25. März 2010