Knochenkälte

Autor: GRAHAM MCNAMEE
Aus dem Amerikanischen von Yvonne Hergane-Magholder

Knochenkälte

Danny lebt mit seinem Vater seit dem Tod seiner Mutter in einem kanadischen Dorf, in dem es außer einem nahe gelegenen Armeestützpunkt und einer verlassenen Eisfabrik nur Schnee und Kälte gibt. Aus Mangel an Beschäftigung beschließen Danny und drei seiner Freunde eine nächtliche Spritztour zu unternehmen. Auf dem Rückweg jedoch wird Danny von einer großen weißhaarigen Kreatur angegriffen, bleibt jedoch unverletzt abgesehen von einem kleinen blauen Fleck an seiner Hand. Mit Danny passiert etwas Merkwürdiges und er hat Alpträume, aber er versucht diese Veränderungen zu ignorieren, bis auch einer seiner Freunde nachts von dem unbekannten Wesen angegriffen wird. Dieser jedoch kommt nicht so glimpflich davon und landet im Krankenhaus, doch die Ärzte können nicht helfen.
Man beginnt Informationen zu sammeln und es stellt sich heraus, dass vor einigen Jahren schon einmal Jugendliche verschwunden sind, nachdem ihnen die unheimliche Kreatur begegnet war. Einer von diesen Jugendlichen lebt noch in dem Dorf, und rät Danny schnellstmöglich aus dem Dorf zu verschwinden. Denn die Kreatur hat große Ähnlichkeit mit einem Windigo, einer Menschenfressenden Bestie aus der Mythologie.
Doch Danny will nicht erneut davonlaufen. Der Unwille seinen im Krankenhaus liegenden Freund im Stich zu lassen und seine Liebe zu Ash, einer seiner Freunde, geben ihm die Kraft sich dem Wesen entgegenzustellen. Wird Danny das überleben?

*Meine Meinung:*
Die Sprache in der der Roman gehalten ist, ist einfach und jugendgerecht, aber dennoch nicht vulgär oder oberflächlich. Der Stil ist mitreißend und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Vor allem die Szenen, in denen Danny seine verstorbene Mutter beschreibt, sind sehr emotionsgeladen und einfühlsam. Dannys noch etwas verhaltene Liebe zu Ash wirkt sehr süß und ist vor allem für uns Mädels ein weiterer Grund das Buch zu lesen. ;-)
Trotzdem wird die Liebesgeschichte der Beiden nicht in den Vordergrund gerückt, also ist das Buch auch für Jungen durchaus lesenswert.
Das Buch ist aus Dannys Sicht geschrieben, wodurch der Leser schnell Vertrauen gewinnt und den Hauptcharakter kennen lernt. Obwohl die anderen Charaktere nicht so ausgeprägt beschrieben werden sind auch sie auf Anhieb sympathisch.
Das es sich bei dieser Geschichte um etwas fantastisches handelt ist nicht auf Anhieb zu erkennen. Dem Autor ist die Einbettung in die reale Welt wirklich außerordentlich gut gelungen, was einen weiteren positiven Punkt darstellt. Dannys Lebensumstände wirken nicht wie aus der Luft gegriffen sondern sind absolut verständlich und nachvollziehbar, aber durch den ungewöhnlichen Lebensraum dennoch fremd.
Dass am Ende des Romans nicht alles aufgeklärt wird, ist meiner Ansicht nach ebenfalls positiv zu sehen, denn jede Erklärung auf die ich gekommen bin, wäre absurd gewesen und hätte nicht zum Rest des Buches gepasst. Diese ungeklärten Dinge regen noch einmal die Fantasie des Lesers an, und das Buch scheint nicht mit der letzten Seite zu enden.


*Erschienen bei cbt*

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Autorin / Autor: naniena - Stand: 19. Juli 2010