Was ist Was - Pyramiden

Author: Hans Reichardt

Pyramiden? Klar, das sind doch die uralten vierseitigen Dinger, die in Ägypten rumstehen. Damit weißt du schon alles? Weit gefehlt! Wusstest du zum Beispiel, dass die Vorgänger der Pyramidenbauten Mastabas hießen? Oder dass man Hieroglyphen von links nach rechts oder von rechts nach links oder von oben nach unten oder von unten nach oben oder… nein, noch mehr Schreibmöglichkeiten gibt es nicht. Woran man nun erkennt, in welche Richtung man zu lesen hat? Ganz einfach, die Blickrichtung der Figuren ist immer zum Zeilenanfang. Apropos blicken, hast du dich schon mal gefragt, warum das Auge immer von vorne gezeichnet ist, obwohl der Kopf im Seitenprofil abgebildet ist?

Aber nun endlich zu den Pyramiden

Dass die Cheops-Pyramide die größte ist, mag ja noch bekannt sein. Dass darin satte 2 600 000 Steine verbaut wurden, werden wohl die Wenigsten erahnen. Wie um alles in der Welt haben die Ägypter so eine Meisterleistung vollbringen können? Dieser Frage versucht der Abschnitt über den Pyramidenbau auf den Grund zu gehen. Den fand ich persönlich am spannendsten. Eine große Abbildung, die die ägyptischen Werkzeuge und deren Anwendung zeigt, hat mir auch sehr gut gefallen. Einfach unvorstellbar, dass die alten Ägypter noch nicht einmal einen Flaschenzug kannten und auch das Bronze war noch nicht erfunden worden. Um eine vage Vorstellung von der gigantischen Größe der Pyramiden zu bekommen, sind sie auf einer anderen Zeichnung dem Kölner Dom gegenübergestellt. Besonders toll finde ich auch den Zeitstrahl der altägyptischen Geschichte. Wusstest du, dass das Ägyptische Reich länger als 3000 Jahre bestand? Da saß der mächtigste Mann der Welt noch nicht im Weißen Haus, aber auch nicht in der Pyramide. Die war ja schließlich nur sein Grab. Schade finde ich, dass es in dem Buch so wenige Infokästen gibt. Davon hätte ich gern mehr gehabt. Meiner Meinung nach sind gibt es zu viele Zeichnungen statt Fotos. Klar, viele Dinge gibt es gar nicht mehr, aber den Louvre in Paris (hat Pyramidenform) hätte man schon fotografieren können. Zu den Abbildungen wären erklärende Beschriftungen hilfreich. Warum hat die Statue des Pharaos zum Beispiel eine Hand zur Faust geballt und die andere flach auf dem Schoß liegen? Auch das Foto von der Grabmalerei ist viel zu klein, als das man etwas erkennen könnte. Gestört hat mich auch, das ein so merkwürdiges Wort wie ‚Geviert‘ nicht erklärt wird. Das musste ich erst einmal nachschlagen. Nichtsdestotrotz habe ich unglaublich viel dazu gelernt, vor allem dass zur Pyramide noch mehr gehört als das vierseitige gelbe Ding. Mit dem ältesten Schiff (schlappe 4.500 Jahre alt), ist Pharao Chephren übrigens ins Jenseits gefahren. Also alles in allem, ein Buch voll Wissen: Für kleine und große Ägyptenfans und die die es noch werden wollen. Ach ja, und Obelisk heißt übersetzt übrigens ‚Bratenspieß‘.

*Erschienen bei: Tessloff*

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Autorin / Autor: bluwel - Stand: 6. Juli 2009