Sport & Action Fotografie: Mit Topfotografen im Gespräch

Werden bei euch die Bilder immer unscharf, wenn ihr jemanden in Bewegung fotografiert? Dann haben wir da was für euch!

Sport & Action Fotografie, Cover

Das ziemlich schwere Buch verspricht schon Action aufgrund seines Einbandes. Andy Steel, der Autor dieses Buches, hat mit 10 Topfotografen Interviews geführt, um den Lesern einen Einblick in das Leben von verschiedenen Fotografen zu ermöglichen. Zum Beispiel fragt er meist am Anfang des Interviews, was für eine Kamera die Fotografen als allererste besaßen, was die größten Erfolge der jeweiligen Personen sind, wo der Fotograf am liebsten arbeitet und wo er lebt.

Andy Steel stellt jedem Fotografen um die 17 Fragen, das Buch wirkt allerdings spannender durch die zahlreichen Bilder, die auf dem richtig „edlen“, glatten und spiegelndem Papier, das im ganzen Buch verwendet wird, groß abgebildet werden. Manche Bilder nehmen den Platz einer halben Seite ein, andere, imposantere, eine ganze Seite. Neben den Bildern stehen immer ausführliche Angaben zur Kamera, zum Objektiv, ISO, zur Blende, Verschlusszeit, zum Licht und Wetter. Es wird auch immer eine Stellungnahme des Fotografen abgedruckt, in der er über das Bild spricht. Wann das war, wie das Wetter und die Temperaturen waren, was in der Umgebung alles war, wie er das Bild aufgenommen hat (z.B. hat er sich schon vorher darauf eingestellt oder ihm ist die Idee zu einem bestimmten Bild erst während des Fotografierens gekommen), was das besondere ist, wie er sich gefühlt hat und vieles andere mehr.

Die 10 Fotografen sind:
• Charles Coates (Formel 1)
• John Gichigi (Boxen)
• Jed Jacobsohn (Baseball)
• Tom Jenkins (Verschiedene Sportarten)
• Bob Martin (Verschiedene Sportarten)
• Dave Rogers (Rugby)
• Seb Rogers (Radfahren)
• Andy Rouse (Wildlife)
• Ezra Shaw (Basketball und Sport)
• Dave Willis (Abenteuersport)

Zu jedem dieser Fotografen gibt es am Anfang einen Einleitungstext, in dem die Berühmtheit des Fotografen erläutert wird, wie er zu dem jeweiligen Bereich der Fotografie gekommen ist und wo, in welcher großen Firma er tätig ist.

*Eindruck*

Mich persönlich haben Charles Coates, Tom Jenkins, Bob Martin, Seb Rogers, Ezra Shaw und Dave Willis interessiert. Das hängt bestimmt auch mit meinen Interessen zu verschiedenen Sportarten zusammen, doch deren Bilder sind wirklich richtig gut gelungen. Charles Coates hat viele große Formel 1 Fahrer fotografiert, die auch auf Bildern im Buch zu sehen sind (Michael Schumacher etc.). Tom Jenkins zeigt im Buch beeindruckende Bilder von Olympia und Tiger Woods. Genau wie Tom Jenkins konzentriert sich auch Bob Martin auf Bilder von Olympia und World Cups.

Das beste Bild kommt meiner Meinung nach von Seb Rogers. Er selbst fährt seit ungefähr zwei Jahrzehnten Mountainbike und hat weltbeste Mountainbiker fotografiert. Das Titelfoto des Buches stammt auch von ihm, wobei noch einige andere richtig tolle Actionbilder von ihm aufgenommen wurden. Vor allem kann man sich gar nicht vorstellen, wie die Fotos gemacht werden.

Bei den anderen Fotografen sieht man, dass sie sich außerhalb des Sportes befinden (außerhalb des Boxringes…) und möglichst nah an die Sportler herankommen wollen. Doch die Bilder vom Mountainbiking sind anders. Man fühlt sich fast wie auf dem Fahrrad selbst. Die Hände des Fahrers liegen auf dem Lenkrad, er kann also nicht selbst abdrücken und doch entstehen so scharfe Bilder. So etwas würde man nicht verstehen, wenn es in dem Buch nicht Erfolgstipps und Workshops von jedem einzelnen Fotografen gibt.

Die Bilder von Ezra Shaw sind vor allem interessant, weil es so viele von NBA-Basketballern gibt (Dirk Nowitzki usw.)

Der letzte, Dave Willis, zeigt zuerst ein wunderschönes Panoramabild von den Alpen: Zwischen zwei Wolkenschichten, mit Sonnenaufgang und den Großglockner, wo zwei Personen zu sehen sind. Es gibt auch andere Actionfotos wie Kanutfahren, Snowboarden und Bergsteigen.

*Fazit*

Ich bin von dem Buch sehr beeindruckt, da man einen guten Einblick in das Leben von Fotografen bekommt und mithilfe des Buches auch merkt, dass unter den Topfotografen bessere und schlechtere gibt. Die einen Fotos sind atemberaubend, die anderen eher langweilig, weil es bessere davon gibt. Es ist auch interessant zu erfahren, wie die Fotografen plötzlich neue Ideen hatten und ein großartiges Bild entstanden ist, aus purem Zufall. Auch als nicht professioneller Fotograf kann man die Interviews gut verstehen, da der Fotograf oft selbst schon Fachbegriffe erläutert.

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Autorin / Autor: jana94 - Stand: 5. Oktober 2009