Vicky Chase - Stop Talking

Einige Songs haben durchaus Ohrwurmqualität, findet principessa.

Vicky Chase - Stop Talking

Die Casting-Serie "Star-Tagebuch" auf Super RTL ist ehrlich gesagt komplett an mir vorbeigegangen, aber anscheinend ist daraus vergangenes Jahr die Band Cherona hervorgegangen. Wie die meisten zusammengecasteten Bands scheint auch Cherona nicht besonders lange existiert zu haben. Denn, und das ist wahrscheinlich die eigentliche Chance für die gecasteten Bandmitglieder, bereits jetzt gehen die Mitglieder von Cherona eigene musikalische Wege.
So ist die Show für die jungen Teilnehmer sicherlich ein Sprungbrett in die Musikbranche, bedeutet aber auch, dass sie sich jetzt alleine profilieren und im Musikgeschäft einen Namen machen müssen.

Vicky Chase, das mit 18 Jahren jüngste ehemalige Bandmitglied, versucht dies derzeit mit ihrem Debütalbum „Stop Talking“, das am 4. Juni, erschienen ist. Ihren Musikstil beschreibt sie selbst als „Mix aus POP-Dance, Disco und Bass-lastigen Beats“. Und besonders letzteres muss man mögen. Wer auf pure, natürliche Klänge steht, wird bei den meisten der zwölf Songs eher nicht auf seine Kosten kommen. Und auch mein Schädel brummte ehrlich gesagt ein wenig, als trotz leise gestellter Musikanlage auch der vierte Song in Folge mit wummerndem Bass und sehr dominantem Discobeat aus den Lautsprechern dröhnte. Zweifellos ist dieser bass-lastige Elektropop nicht Vickys große Stärke. Wo diese aber tatsächlich liegt, lassen ruhigere, nachdenkliche Songs wie das positiv zu erwähnende „Gone too long“ erahnen: Es sind diese stilleren, melancholischen Töne, bei denen Vicky ihre stimmlichen Qualitäten voll entfalten kann und mit viel Gefühl und großer Stimme glänzt. Als besonders herausstechend ist dabei das Lied „Break before I bend“ zu benennen, bei dem erfrischenderweise auf nerviges Bassgewummer verzichtet wurde und das stattdessen, auf die Klänge der Akustikgitarre setzend, wohltuend schlicht und klar daherkommt.

Mein Fazit:

Einige Songs haben durchaus Ohrwurmqualität und den ein oder anderen werde ich sicher auch noch mal abspielen, aber ob ich die CD, wenn ich im Laden reingehört hätte, gekauft hätte, mag ich bezweifeln. Manche Lieder haben wirklich einen gewissen Nervfaktor und sorgen auch bei leise gedrehter Anlage mit dem alles übertönenden Bass und unvermeidlichem Synthesizer für klingelnde Ohren. Manche der zum Teil dreieinhalb Minuten langen Stücke ähneln sich auch sehr stark und entwickeln einen gewissen Bandwurmcharakter, wo es nach knapp zwei Minuten eigentlich reicht und man sich wünscht, dass der Song langsam mal zum Ende kommt. Aber vermutlich ist auch das Geschmackssache;).

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Autorin / Autor: principessa - Stand: 7. Juni 2010