Darlah

Autor: Johan Harstad
Ein finsteres Gänsehautbuch für schlaflose Nächte!

Die Nasa braucht Geld für neue Weltraummissionen. So wird eine spektakuläre Marketingsaktion geplant, in deren Rahmen 3 Jugendliche die Möglichkeit bekommen sollen, auf den Mond zu fliegen. Mit penetranter Präsenz wird nun auf der ganzen Welt geworben und schnell sind alle vom Mondfieber infiziert. Auch die Eltern von Mia, die eigentlich alles andere vorhat, als auf den Mond zu fliegen. Sie würde viel lieber ihre Punkband nach vorne bringen, ist aber ausgerechnet eine der (Un)-Glücklichen die aus Millionen Bewerberinnen ausgewählt wurde, auf den Mond geschossen zu werden. Mit von der Partie sind der liebeskummergeplagte Antoine aus Paris sowie Midori aus Tokio, die froh ist, der Enge ihres Elternhauses zu entkommen.

Auf dem Mond sollen die drei Jugendlichen unter Betreuung einer Crew die Mondstation Darlah 2 besuchen. Doch dann geht auf einmal alles schief und der Mondaufenthalt verläuft fataler, als es sich die Crew und die jungen Passagiere in ihren schlimmsten Träumen hätten ausmalen können. Der Einzige, der den schlimmen Ausgang der Mondmission verhindern könnte, ist ein demenzkranker alter Mann, der in einem Altersheim vor sich hin vegetiert. Er versucht mit seinen letzten klaren Gedanken, die Nasa vor dem bevorstehendem Unheil zu warnen. Ob ihm das gelingt, kann an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden.

*An diesem Buch klebt man fest*
Darlah ist ein furchtbar gruseliges Buch. Weicht es auch im Prinzip nicht wirklich von gängigen Alien- und Zombie-Motiven ab, gelingt es dem Autor doch, eine ganz bemerkenswert beklemmende Atmosphäre zu schaffen: Die Trostlosigkeit der Mondlandschaft und die Einsamkeit der verlassenen Raumstation übertragen sich 1:1 auf den Leser. Auch die glaubwürdigen Charaktere und die authentische Sprache tragen dazu bei, dss der Roman richtig unter die Haut geht. Könnte man beim Lesen vom Buch aufschauen, wäre man sehr beruhigt, dass die Welt um einen herum noch so intakt, bunt und lebendig ist. Zu dumm, dass man am Buch festklebt und den ganzen Schrecken bis zum bitteren Ende durchleben muss. Der Roman verzichtet dabei auf billige Effekthascherei, das Grauen kommt eher im Gewand des Unausgesprochenen daher.
Ein finsteres Gänsehautbuch für schlaflose Nächte!

Der Roman wurde mit dem Brage-Preis, dem renommiertesten norwegischen Literaturpreis, ausgezeichnet.

*Erschienen bei dtv premium*

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Autorin / Autor: luthien - Stand: 26. März 2010