Ich bin Bird

Autorin: Sofie Laguna
Islenski.hesturinn findet, dass wir alle ein bisschen "Bird" sind.

Es gibt Bücher, in denen man sich zu Hause fühlt. „Ich bin Bird.“ Ich habe es gerne gelesen. Weil es so wahr ist. Wir alle sind Bird.

James Burdell wohnt mit seinem alleinerziehenden Vater in Denham in Australien. Er hat einen besten Freund, Sugar Boy, mit dem er viel unternimmt. Aber Birds Mutter ist durchgebrannt, als er noch ganz klein war. Und irgendwie kommt Bird nicht ganz damit zurecht, obwohl er das nie laut sagt. Und dann hat er noch ein ganz anderes Geheimnis: Vögel. Seitdem er erlebt hat, wie eine Elster den Hund seines Onkels angegriffen hat, um ihre Kinder zu verteidigen, liebt er Vögel. Im Secondhandladen hat Bird ein Buch gefunden, einen Naturführer über Vögel. Wenn er alleine ist, dann zeichnet er sie und wird in Gedanken selbst zum dem Vogel, den er da auf dem Papier festhält. Daher hat der Name, den ihm Sugar Boy gegeben hat noch eine ganz andere Bedeutung, von der allerdings niemand etwas weiß. In der Schule läuft es nicht unbedingt optimal, weder Sugar Boy noch Bird sind als besonders brav bekannt. Aber dann erfährt Bird, dass Sugar Boy umzieht. Nach Broome. Ans andere Ende von Australien. Anstatt die letzte gemeinsame Zeit mit seinem besten und eigentlich auch einzigen Freund zu verbringen, geht Bird ihm meistens aus dem Weg. Er streitet sich mit seinem Vater und dann sagt Sugar Boy auch noch, dass er nicht zusammen mit Bird ausreißen möchte. So macht sich der Junge schließlich alleine auf den Weg in die Blauen Berge. Denn dort soll A. P. Davies leben, der Autor seines Vogelbuches. Bird kommt nur bis in die Stadt. Er vergisst sein Vogelbuch und seinen Zeichenblock in einem Imbiss. Und dann ist alles irgendwie durcheinander und verwirrend. Was war noch mal sein Plan?

Mein Fazit:

Endlich einmal ein gutes Buch, das ein optimistisches Ende hat. Ein Buch, das etwas zu sagen hat, in einfachen, klaren Worten. Ich glaube, dass man es wieder und wieder lesen kann und immer noch etwas daraus lernen kann. Ich habe mir lange überlegt, ob das Buch wohl das richtige für mich ist. Aber die Leseprobe von Carlsen hat mich schließlich überzeugt. Als das Buch dann ankam und ich endlich Zeit zum Lesen hatte, dauerte es auch nicht lange, bis ich die letzte Seite umblätterte; es wieder aus der Hand legte, so ein leises, fast wehmütiges Gefühl in mir. Ein gutes Buch, ja. Wobei ich persönlich weder das Titelbild noch den Klappentext besonders gelungen finde. Es geht nicht einfach um Freundschaft. Es geht um viel mehr. Es geht darum, wie wir reagieren. Es geht um das Zurechtkommen mit der Welt, um Klarkommen mit dem, was passiert. Ein bisschen sind wir alle Bird.

*Erschienen bei Carlsen*

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Autorin / Autor: islenski.hesturinn - Stand: 16. März 2010