Jason und PhoenixBird - Alles andere als typisch

Autorin: Nora Raleigh Baskin

Das da oben, das ist der Titel. Und der trifft, aber hallo, auf das Buch wortwörtlich zu. Denn es ist wirklich alles andere als typisch.
Ich nahm den 189 seitenlangen Band in die Hand und – zack ka boum – zu Ende gelesen. Nicht gelogen. Einmal angefangen und ich mutierte in eine Lesemaschine. Seite für Seite. Wort für Wort. Ich lebte so sehr in der Hauptfigur, ich hätte heulen können (an manchen Stellen - so ab und zu...ohne das ich eine Heulsuse wäre).

Aber erstmal, um was es in dem Buch eigentlich geht: ASD oder NLD oder noch einfacher Autist. Jason ist Autist. Jason ist daher ein ganz besonderer Mensch. Und das wirklich schöne daran ist, man lernt ihn tiefgründig kennen. Das Buch ist aus seiner Perspektive geschrieben. Darum erfährt man, wie er sich fühlt, was er denkt und man fängt selber an zu zittern, wenn er die Kontrolle verliert und sieht wie sein Umfeld darauf reagiert. Niemand hält zu ihm. Er hat nur einen Freund, seinen Vater, seine Mutter und einen kleineren Bruder. Und lasst euch sagen, so eine tolle Bruder zum Thema Bruder-Beziehung habe ich noch nie gelesen. Das heißt, diese Geschwisterliebe baut sich erst nach und nach auf... aber wie alles, brauchen manche Dinge einfach nur ein bisschen Zeit. Zumindest kann man festhalten, dass es für Jason rundum schwierig ist: In der Schule, auf der Straße, in Restaurants...überall.
Bis zu dem Tag als Jason die Vorzüge der Anonymität im Internet heraus findet. Über eine Kreatives-Schreiben-Website lernt er das Mädchen Rebecca unter dem Pseudonym Phoenixbird kennen. Sie tauschen Geschichten und Erlebnisse aus. Nur eine Ahnung beschleicht Jason: er darf ihr nicht sagen, wie er sich an dem Tag wirklich gefühlt hatte. Nämlich so verängstigt, dass er sich unter einem Tisch im Kunstraum in der Schule versteckte. Das ist aber nur eine Ahnung, wie ein leichtes Zupfen an seinen Gedanken. Er muss sich so viele Dinge über sein Verhalten merken. Er kommt schon ganz durcheinander. Wie soll er sich weiter verhalten? Er entscheidet sich dafür, dass sie sich nie, nie, niemals treffen dürfen. Er als Autist. Wie soll das gehen? Er würde sie verlieren, als Freundin. So wie alle anderen auch. Doch, er trifft sie.

Den Rest solltet ihr besser selber lesen. Okay, den Satz hast du bestimmt schon tausendmal gelesen, gehört oder vielleicht schon selber geschrieben?! Ein schon fast traditioneller Satz. Aber selber das Ende zu lesen ist es wert. Versprochen!

Meine Meinung

Das so untypische Buch ist keine Weltliteratur. Aber für mich war es super. Es verändert den Blickwinkel auf Autisten oder Behinderte generell. Es ist einfach geschrieben, keine langen Sätze. Es hat es aber trotzdem geschafft, mich komplett in einen Lese-Bann zu ziehen. Wie gesagt – ka boum – bevor man es merkt, ist die Geschichte zu Ende. Schon irgendwie schade. Das Buch ist auf jeden Fall eine Superinvestition. Zumindest für die Lizzys, die gerne real lesen.

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Autorin / Autor: feo - Stand: 19. Februar 2010