Kafkas Puppe

Author: Gerd Schneider
Geschichte bekommt Gesichter... ein mitreißendes, trauriges und bemerkenswertes Buch

Buchcover: Kakfa / Arena

Der sterbenskranke Schriftsteller Dr. Franz Kafka sieht keinen Sinn mehr in seinem Schreiben, dass sich nicht verkauft. Bis er eines Tages ein kleines Mädchen trifft, dass seine Puppe verloren hat und er beschließt, die Puppe Briefe für Lena schreiben zu lassen. Während er mit der Schwindsucht kämpft und Lena im Waisenhaus auf neue Eltern wartet, erleben die beiden die Abenteuer der Puppe mit, die um die ganze Welt reist, ganz der Fantasie der beiden Träumer Lena und Kafka überlassen...

*Meine Meinung*
Ich finde, dass diese Buch von Gerd Schneider sehr bemerkenswert ist, besonders, weil es eine wahre Geschichte ist. Wie dieser ernste und kranke Mann durch einen Zufall mit dem kleinen und lebensfrohen Mädchen verbunden wird, eine Freundschaft, die außergewöhnlich ist, existiert sie doch nur aufgrund der Geschichten der Puppe. Kafka merkt, dass ihm die Ablenkung gut tut und Lena fühlt sich wohl und beschützt in der ausgedachten Welt der Puppe. Die eigentliche Heldin, die Puppe, spielt für mich nicht die Hauptrolle in der Geschichte, sie ist nur die Verbindung. Die persönliche Situation und die Zeit der Inflation und Auflehnung, in der das Buch spielt, macht es so ungemein interessant. Ich selbst weiß so gut wie nichts von Franz Kafka, einem nach seinem Tod sehr berühmt gewordenen Schriftsteller und Dichter und trotzdem war er eine Figur, die mich berührt hat, mich zum Nachdenken angeregt hat, von dem ich mir ein Bild machen konnte. Das Buch ist sehr mitreißend, macht auch ein wenig traurig, weil Kafka dann eben doch sterben muss und nach einem Zeitsprung die dunkle Zeit der Familie Kafka in den Gettos des dritten Reiches beschrieben wird. Geschichte bekommt Gesichter...

*Erschienen bei Arena*

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Autorin / Autor: ciqa - Stand: 2. Juli 2009