Warten auf Anya

Autor: Michael Morpurgo

Buchcover: Warten auf Anya

Dass sich einiges verändern wird, ist dem zwölfjährigem Jo schon klar, als sein Vater in den Krieg zog. Doch als er im Wald seinen Hund suchend, ein Bärenbaby entdeckt, dessen Mutter getötet worden ist und er so auf den Fremden stößt, wird alles schlagartig anders. Nach dem unerwarteten Treffen  hätte Jo ja eigentlich das Ganze einfach vergessen sollen, aber Jo kann nicht anders und muss diesem Mann einfach folgen. Er will unbedingt wissen, was es mit diesem Mann auf sich hat, und immer wenn er ihn und seine Schwiegermutter heimlich belauscht, wird es immer geheimnisvoller.

Benjamin hilft jüdischen Kindern über die Grenze

Eines Tages schleicht er sich auch noch heimlich in die Scheune, doch da entdeckt er ein Kind. Er will fliehen, aber wird von dem Fremden aufgehalten, der ihn in das Geheimnis einweiht. Dieser Mann, der Benjamin heißt, hilft jüdischen Kindern über die Grenze nach Spanien zu kommen, wo sie vor den Nazis sicher sind. Als dann aber noch das kleine Dorf, in dem sie leben, von den Deutschen besetzt wird, ist alles verloren, denken Jo, Benjamin und seine Schwiegermutter: Witwe Horcada, die von den Kindern immer „schwarze Witwe“ genannt wird. „Jeder der dabei hilft, Juden über die Grenze zu bringen, wird erschossen!“ verkündet der Unteroffizier. Doch davon lassen sich die drei nicht einschüchtern. Im Gegenteil, sie nehmen immer mehr Kinder auf. Jo hilft ihnen und trägt manchmal Unmengen von Essen hoch zum Haus, natürlich nicht unbemerkt von den verwunderten Dorfbewohnern. Schließlich kann doch niemals eine alte Frau, die allein wohnt, so viel essen...?

Eine Geschichte zur Zeit des 2. Weltkrieges

Die Geschichte spielt zur Zeit des zweiten Weltkriegs im französischem Bergland nahe der spanischen Grenze. Jo wächst in einer ganz normalen Bauernfamilie auf. Sein Vater befindet sich als Kriegsgefangener in Deutschland. Jo hat sonst nur noch seine „Maman“, seinen Großvater und seine ziemlich nervige kleine Schwester. Er hütet meistens die Schafe. Da Benjamin wie gesagt Jude ist (was im Lauf der Geschichte noch eine sehr große Rolle spielt), muss er bei seiner Schwiegermutter natürlich versteckt werden. Seine eigene Frau starb bei der Geburt seiner Tochter: Anya. Auf seine geliebte Tochter wartet Benjamin nämlich. Die beiden haben sich verloren, doch zum Glück hatten sie ja ausgemacht, falls sie sich verlieren würden, treffen sie sich irgendwann bei ihrer Großmutter in den Bergen. Und Benjamin wartet, wartet auf seine geliebte Tochter Anya.

Fesselndes und sehr empfehlenswertes Buch

Das Buch „Warten auf Anya“ hat mich begeistert. Es ist auf eine irgendwie „einfache Art“ geschrieben, doch es ist trotzdem unglaublich fesselnd (ich fand es so interessant, dass ich es an einem Tag durchgelesen hatte). Die Geschichte zieht einen förmlich in den Bann und ist sehr empfehlenswert. Unerwartet gut.

*Erschienen bei: Carlsen*

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Autorin / Autor: floret - Stand: 13. Juli 2009