Heaven - Stadt der Feen

Autor: Christoph Marzi

Ein Mädchen ohne Herz

David liebt es statt sich auf den Straßen Londons zu bewegen Abkürzungen über die Dächer der Hauptstadt zu nehmen. Als Kurier bedient er sich oft dieser Wege und auf einem seiner Botengänge trifft er auf ein Mädchen, dass sich als Heaven vorstellt und behauptet kein Herz mehr zu besitzen. Zwei „böse Männer“, einer mit schwarzen Handschuhen und einer nur in Lumpen gekleidet, hätten sie überfallen und nun spüre sie nur noch Leere in ihrer Brust. David kann ihr einfach nicht glauben, schließlich kann man ohne Herz nicht leben.

Er beschließt sie in ein Krankenhaus zu bringen, wo zwei Ärzte erfolglos versuchen einen Puls zu finden. Kurz darauf tauchen auch die „bösen Männer“ wieder auf und versuchen Heaven mit sich zu nehmen, doch den Flüchtenden gelingt es sie abzuhängen.

Natürlich kann Heaven jetzt nicht in ihr Zuhause zurückkehren, dort würden der Handschuhträger und der Lumpenmann wahrscheinlich schon auf sie warten und so lädt David sie zu sich ein. Der Kurier wohnt über einer Buchhandlung, für deren Besitzerin er die bestellten Bücher den Kunden überbringt.
Am nächsten Morgen versuchen sie etwas mehr über das Geschehene herauszufinden und recherchieren im Internet nach ähnlichen Fällen wie Heavens. Und sie werden fündig: Alle drei bis fünf Jahre fand sich in London eine Leiche, der das Herz herausgeschnitten wurde. Aber sie gehen auch dem verschwundenen Stück Nachthimmel Londons auf den Grund und entdecken einen beunruhigenden Zusammenhang: Heaven wurde genau in der Nacht geboren als ein Stück des Firmaments wieder auftauchte. Außerdem stoßen sie auf ein Märchen, dass all diese Dinge zu erklären scheint. Aber es ist schließlich nur ein Märchen. Oder doch die Wirklichkeit?

Spannend, verträumt und lockerleicht

Mir hat Marzis Werk super gefallen, denn die Charaktere könnten dir auf jeder Straße begegnen sind aber doch einzigartig. Die Geschichte wird spannend erzählt, aber nicht so spannend, dass man sich nur noch auf die Handlung konzentriert, sondern auch noch den wunderbaren Stil würdigen kann. Das ist es, was mir am meisten an diesem Buch gefallen hat – der lockerleichte, direkte, manchmal auch ernste oder verträumte Schreibstil von Christoph Marzi. Für mich war es das erste Buch von ihm, aber vielleicht folgen nach dieser positiven Erfahrung noch weitere.

Doch all dem Lob steht auch Kritik gegenüber. So stolperte ich in einem deutschen Buch, von einem deutschen Autor über englische Begriffe wie zum Beispiel „beat“ oder „empire“, die man auch in Deutsch hätte schreiben können, was viel besser in den sonst flüssigen Text gepasst hätte. Außerdem finde ich das Cover ein wenig kitschig und den Untertitel sehr verwirrend, da er zu viel verrät.

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Autorin / Autor: sanny - Stand: 3. August 2009