Fabiennes Meinung zum Buch

...auf keiner Seite eintönig oder langatmig...

Gerade erst wurde bei uns in Deutschland wieder gewählt – mit zwei schlichten Kreuzchen auf dem Wahlzettel durften alle jenseits der magischen Altersschwelle darüber abstimmen, wer Deutschland in den nächsten vier Jahren regieren soll. Die große Politik erscheint für den Einzelnen ja bisweilen sehr trocken und undurchsichtig; tatsächlich aber ist es sogar richtig spannend, was rund um eine Wahl so alles abläuft, und wie überhaupt der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin zu seinem oder ihrem Amt kommt. Das brandneue Sachbuch Wie wird man Chef(in) von Deutschland?, das in Zusammenarbeit mit dem Team der logo!-Kindernachrichten entstanden ist, erklärt in interessanten Texten und anschaulichen Grafiken alles, was man wissen muss.

In zwölf Themenbereiche teilt sich das Buch, und los geht es erst einmal mit ein paar allgemeinen Informationen: Was hat es eigentlich mit dem Wählen auf sich? Welche Regierungsformen gibt es? Und wie funktioniert unsere Demokratie in Deutschland? Bunte Grafiken, viele Fotos und kurze, gut verständliche Textkästchen geben euch hier einen farbenfrohen, aber deshalb nicht weniger fundierten Einblick. Auch viele von Kindern gestellte Fragen werden im Buch immer wieder beantwortet – zum Beispiel, warum wir in Deutschland keinen König haben.

Das Wort „Demokratie“ bedeutet „Herrschaft des Volkes“ – wie aber kann man in der Politik mitmachen? Anhand einer erfundenen Partei zeigt das Buch, wie jeder erwachsene Bürger in Deutschland in unserer Regierungsform selbst aktiv werden kann. Außerdem werden die wichtigsten echten Parteien vorgestellt, und man findet hier auch die Adresse für eine Internetseite, auf der sich mit einer Art Quiz – dem sogenannten Wahl-O-Mat – herausfinden lässt, welche Partei für einen selbst am ehesten in Frage käme.

Warum dürfen Kinder eigentlich nicht wählen? Ein Kinderwahlrecht wird immer wieder diskutiert, und in Österreich zum Beispiel darf man schon ab 16 Jahren zur Wahl gehen. Das Buch erklärt die Vor- und Nachteile der Altersbegrenzung und zeigt, wie sich auch hier und heute Jugendliche trotzdem schon politisch beteiligen können.

Was Politiker den ganzen Tag zu tun haben, und wie eigentlich eine Regierung mit den verschiedenen Ministern gebildet wird, kann man gleich im Anschluss herausfinden, und dann wird es ernst: Denn vor einer Wahl betreiben die Parteien den sogenannten Wahlkampf, um die Bürger von sich zu überzeugen. Besonders in diesem Kapitel zeigt sich, dass Politik kein bisschen öde und langweilig sein muss, denn das Buch enthüllt auch witzige Details – etwa, warum sich Politiker gern in Gummistiefeln, aber nicht so gern auf einer abwärts fahrenden Rolltreppe fotografieren lassen ... 

Schließlich geht es um den Wahltag: Wie läuft die Abstimmung ab, und was passiert, wenn das Ergebnis feststeht? Die Auszählung der Stimmen ist oft spannend bis zum Schluss – genauso wie dieses Buch, aus dem sicher auch Erwachsene noch etwas lernen können und das trotz des ernsten und wichtigen Themas auf keiner Seite eintönig oder langatmig ist!