Das Klima Kochbuch

Sam80 findet: Das Kochbuch macht nicht nur satt, sondern ist auch noch lehrreich und klimafreundlich

Das Klima Kochbuch

Klimafreundlich einkaufen, kochen und genießen, lautet das Motto des Kochbuchs. Es ist nicht nur Kochbuch und Einkaufsratgeber, sondern deckt auch gleich die größten Küchen-Klima-Sünden auf. Und natürlich alles klimaneutral gedruckt. Neben altbekannten Umweltsünden, wie alten Elektrogeräten, die viel mehr Strom verbrauchen als die modernen Küchenmaschinen, enttarnt das Buch auch einige weniger eindeutige/versteckte Energieverschwender und CO2-Erzeuger. So erzeugt die Herstellung einer Hackfleisch-Sauce viel mehr Treibhausgase, als die einer veganen Bolognese-Sauce. Das heißt aber nicht, dass man grundsätzlich auf Fleisch verzichten muss. Die Autoren legten bei der Auswahl der Gerichte Wert darauf, „die schlimmsten ,Klimakiller´ zu vermeiden und leckere Alternativen anzubieten“. Dabei werden auch längst vergessene Gemüsesorten wie die „Märkische Rübe“ oder Postelein und Topinambur wieder entdeckt und modern zubereitet.

Meine Meinung:

Die Idee, beim Kochen etwas für das Klima zu tun (oder es zumindest so wenig wie möglich zu belasten) ist natürlich toll. Die Rezepte bestehen aus übersichtlichen Zutatenlisten und verständlichen Zubereitungsbeschreibungen. Für jeden Gang ist etwas leckeres dabei – von „Feldsalat mit Ziegenkäse“, „Teltower Rübchen-Suppe“, „Nussbraten mit Zwiebelsauce“ bis „Mangold-Linsen-Curry“ und „Schoko-Chili-Mousse“...

Einziger Nachteil: Hält man sich immer strikt an die Vorgabe, nur regionale, saisonale und Bioprodukte zu kaufen, muss man doch häufig tiefer in die Tasche greifen. Gerade Studierende oder Auszubildende, deren Einkommen meist nicht besonders hoch ist, greifen dann doch zu der günstigeren und klimaunfreundlichen Variante. Aber einige Dinge kann man auch ohne zusätzlichen Kostenaufwand nachkochen. Über manche Tipps freut sich der Geldbeutel sogar: So kann man einfach mal auf Fleisch verzichten und eines der leckeren Rezepte wie z.B. das „vegane Gulasch Szegediner Art“ kochen. Neben vielen Erklärungen und Tipps zu den wichtigsten Klimaschutzpunkten sowie Sonderartikeln zu „Gentechnik“, „Fairtrade“ und „virtuellem Wasser“, enthält das Buch auch schöne Bilder, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Da die Rezepte aus klimafreundlichen Gründen eh immer für 4 Personen konzipiert sind, kann man sich ja auch einfach öfter mal mit Freunden zusammen tun. Das ist meist günstiger und  mal ehrlich: gemeinsam kochen und essen macht doch sowieso viel mehr Spaß!

Fazit: Das Buch macht also nicht nur satt, sondern ist auch noch lehrreich und klimafreundlich!

*Erschienen bei KOSMOS*

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Autorin / Autor: sam80 - Stand: 11. Mai 2010