Tochter der Hüter

Autorin: Gill Arbuthnott

Buchcover

Der Roman „Tochter der Hüter“ von Gill Arbuthnott handelt von der Waisin Nyssa. Sie lebt in einem kleinen Dorf und arbeitet in einer Wirtsschenke, wo sie Freunde hat und es ihr sehr gut geht. Doch eines Tages tauchen Schattenmänner auf und beginnen Fragen zu stellen. Da offenbart sich Nyssa ihr Onkel Marius, der von ihrer geheimnissvollen, unbekannten und ebenso gefährlichen Herkunft erzählt. Nyssa und Marius sind Hüter, Menschen, die vor langer Zeit mächtiges und geheimes Wissen beherbergt haben und vor den Schattenmännern verteidigten und diese sogar stürzten. Das ist lange her, wie auch die Geschichte der Hüter mit der Frage, wie und warum Niyssa ihren Bruder verlor. Jetzt versucht der Anführer der Schattenmänner Nyssa zu finden, denn auf ihrem Hinterkopf ist etwas tätowiert - eine Formel der Macht! Doch zu dieser Formel gibt es noch ein Gegenstück, das Nyssas toter Zwillingsbruder auf seinem Hinterkopf trug. Warum ist er nun so stark hinter Nyssa her, wo die Formel ihm doch nichts nützt? - oder kann es sein, dass ihr Bruder noch am Leben ist?
Wie auch immer, Marius und Nyssa müssen fliehen und auf der Suche nach ihrem eventuell noch lebendem Bruder, begegnen sie einigen Gefahren, erleben ungewollte Abenteuer und immer sind ihnen die Häscher des Schattenanführers dicht auf den Fersen und drohen sie zu schnappen.

Meine Meinung;

Gill Arbuthnott hatte eine spannende, interessante und neue Idee, auf die ich sehr gespannt gewesen bin. Ein besonderes Mädchen, beinahe die letzte Überlebende eines ausgestorbenen Clans mit machtvollen und geheimen Wissen, die aber nichts von ihrem Erbe ahnt, wird ins eiskalte Wasser geworfen, indem sie plötzlich mit einem Mann fliehen muss, der ihr erzählt, er sei ihr Onkel. Gemeinsam entkommen sie und müssen einander lernen zu vertrauen und versuchen eine Sicherheit zu finden, die es vor den Schattenmännern nicht geben kann.
Das klingt doch alles wunderbar und super toll, oder? Ich kann nicht einmal sagen, dass der Schreibstil schlecht gewesen wäre oder die Umsetzung. Doch irgendwie ließ mich diese Geschichte total kalt. Es langweilte mich und ich hätte das Buch am liebsten einfach abgebrochen. Ich startete abends einige Versuche das Buch zu lesen und bin jedes Mal dabei eingeschlafen und normalerweise schlafe ich beim Lesen nie ein. Im Gegenteil, ich werde wieder munter. Wie Ernst R. Hauschka sagte: „Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst: Man überlässt es dem Dichter, wann man einschläft.“ Genau das ist leider passiert. Vielleicht lag es daran, dass ich mich in den Charakter Nyssa so gar nicht einfinden konnte. Ich fand sie weder schlecht umgesetzt noch gut, sondern einfach langweilig. Sie war mir also weder symphatisch noch unsymphatisch.
Ich könnte das noch Jahre lang weiter so ausführen, doch es reicht kurz und knapp, dass mich „Tochter der Hüter“ leider (!) nicht begeistern konnte.
Ich empfand keine Spannung, keine Dramatik, keine Liebe, nichts. Als eine der Personen kurz vorm Sterben war, habe ich beinahe gegähnt. So leid mir das tut, denn ich denke, dass einige diese Geschichte sehr fesselnd und toll finden werden, doch meine Wellenlänge hat sie nicht getroffen.

Mein Fazit: Ich vergebe für diesen fantastisch-historischen Roman von Gill Arbuthnott drei von 5 möglichen Punkten, denn das Cover gefiel mir sehr gut, die Idee war toll, nur die Umsetzung war für mich nichts.
Ich hätte mir vielleicht ein wenig mehr Gefühl in der Handlung gewünscht, das die LeserInnen spüren lässt, dass diese Personen bedroht sind, ums nackte Überleben kämpfen und dem Bösen zu entkommen versuchen.
Ich kann „Tochter der Hüter“ zwar nicht weiter empfehlen, doch ich denke, dass ihr es dennoch lesen solltet, denn dieses Buch ist eines, dass einige lieben und die anderen hassen werden.
Schade, dass die Geschichte um Nyssa, Schattenmänner und Co. für mich keine Magie besaß!

*Erschienen bei Chicken House Deutschland*

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Autorin / Autor: charlielou - Stand: 8. November 2010