Eagle-Eye Cherry: Can't get enough

Für einen gemütlichen Novembernachmittag in der warmen Stube auf jeden Fall geeignet.

Albumcover

Nach sieben Jahre meldet sich Eagle Eye Cherry endlich wieder zurück. Aber das Comeback hatte ich mir etwas anders vorgestellt. So kommt in diesen dreizehn neuen Songs des Albums „Can’t get enough“ die warme, schmeichelnde Stimme Eagle-Eye Cherrys wieder gut zur Geltung, umspielt von einer netten Begleitband oder auch einfach nur von der eigenen Gitarre. Auf Hits wie „Save Tonight“ wartet man aber vergebens. Wie der Sänger selbst angibt, hat er seine Musik auf das Wesentliche reduziert. Mit anderen Worten: es handelt sich um eingängige Popmusik. Schmusig („Your Hero“),  ein bisschen melancholisch („Alone“) und weniger rockig als erhofft, plätschert es so dahin.

Für einen gemütlichen Novembernachmittag in der warmen Stube auf jeden Fall geeignet. Sogar ein kleiner Ohrwurm ist dabei: „Your Hero“, einem Song in dem Cherry einem verzweifelten Menschen verspricht, ihm auch in dunklen Zeiten beizustehen. Meist sind es Geschichten rund um die Liebe, die Eagle Eye Cherry in seiner Musik verarbeitet: Er erzählt, wie es ist seine Liebste zu vermissen („Go simmer down“), von der Gefahr, sich so sehr in ein Mädchen zu verlieben, dass man fast verrückt wird. Deshalb rät er, lieber wegzulaufen, bevor man enttäuscht wird („Walk away“).
Auch schildert er, wie es sich anfühlt, Menschen zu begegnen, die man genauso schnell wieder vergisst, wie man sie kennen gelernt hat („Feel this way“). Im Song „The Itch“ zeigt sich Eagle Eye Cherry überraschenderweise rockiger als sonst. „Picture me“ dagegen könnte genauso gut von Brian Adams sein. Meine Lieblingsnummer ist „Living your Life“. Sie handelt von Josie, einer jungen Frau, die ihre Freiheit auslebt, feiern geht und ihren Träumen nachjagt, dabei aber viel mit sich selbst beschäftigt ist. Vernachlässigt sie dadurch ihre Freunde?
Das letzte Lied „You kill me everyday“ widmet der Sänger wahrscheinlich seiner (großen?) Liebe. Diese bedeutet zwar alles für ihn, aber das Feuer der Leidenschaft brennt nicht mehr so lodernd wie früher. Er beendet den Song und das Album mit einem Flehen um ein Happy End und dem Wunsch, dass die Liebe niemals enden möge.
Wie gesagt: wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, macht man nichts verkehrt, sich bei einer heißen Schokolade und dem Album „Can’t get enough“ warme Gedanken zu machen. Der Advent kann kommen!

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Autorin / Autor: cherrymerry - Stand: 27. November 2012