Frittierte Heuschrecken

Einsendungen zum Schreib- und Bilderwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde

*29. 10. 2115*
Liebes Tagebuch,
heute am dritten Tag meiner Klassenfahrt war ich mit meiner Klasse in einem historischen Museum. Ja, du hast richtig gehört, historisches Museum. Klingt erst mal verdammt öde, war es dann aber gar nicht! Der Museumsführer hat richtig interessante Dinge über die Lebensweise vor 50-100 Jahren erzählt. Aber nicht so nach dem Motto: „Am 5. April 2020 ist dies und jenes passiert“, sondern er hat uns viel über das Leben im Alltag berichtet, und einige typische Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel Füller durften wir auch ausprobieren. Und dann hat er uns noch ganz viel über die Essgewohnheiten von damals erzählt. Vor 75 Jahren haben die Leute noch Schweine, Hühner oder Rind gegessen. Allein bei diesem Gedanken kommt mir schon das Grauen, aber wenn du dann noch hörst wie die Tiere damals gehalten wurden. Der Museumsführer hat es, glaube ich, Massentierhaltung genannt. Dabei wurden die Säugetiere alle auf einem Haufen gehalten. Sie mussten eng an eng stehen, konnten sich nicht wirklich frei bewegen und wurden dann auch noch gemästet, d. h. sie haben viel mehr Futter bekommen als sie für ein normales gesundes Wachstum eigentlich brauchen, nur damit der Bauer mehr Profit machen konnte. Du kannst dir dann wohl auch vorstellen, welche Folgen das dann für die Hygiene hatte. Kurz sie war nicht vorhanden. Damit das dann keine Seuchen zur Folge hatte, gab es  für die Tiere, vor allem die Hühner, Antibiotika oder Ähnliches. Da ist doch bei uns viel praktischer. Ich meine für Insekten wie zum Beispiel Heuschrecken ist solch eine Lebensweise doch artgerecht. Außerdem sind diese viel gesünder, sehr nahrhaft und brauchen keine Antibiotika. Aber viele ekelten sich wohl damals vor dem Gedanken diese zu essen. Dabei sieht man der Masse doch gar nicht an, dass das ursprünglich mal Heuschrecken oder Ameisen waren. Für mich wäre der Gedanke, Kühe oder kleine Ringelschwanzschweinchen zu essen, noch viel schlimmer! Und dazu ist es noch verboten.

Oder unsere Ozeane haben sie früher beinah zerstört, indem sie diese mit grauenvollen Methoden, wie Fischfang mit Hilfe von Schleppnetzen, beinah leergefischt und dabei den Meeresboden völlig zerstört haben. Warum haben sie nicht schon damals Fisch in Fischfarmen gezüchtet?
Oder der Gemüseanbau, das war genau so eine Sache. Da wurde irgendwo im Ausland auf riesigen Plantagen Gemüse angebaut, die Arbeiter bekamen einen Hungerlohn und zu guter Letzt wurde alles per Flugzeug oder mit ähnlichen abgasspendenden Transportmitteln nach Deutschland gebracht. Das war doch extrem schlecht für die Umwelt! Statt dass sie schon damals alles einfach in leer stehenden Hochhäusern und alten Industriebauten gezüchtet hätten, davon gab es ja damals schon genug, wie uns der Museumsführer erzählte. Das wäre um einiges umweltfreundlicher gewesen und es hätte mehr freie Fläche gegeben. Stattdessen haben sie die Natur immer weiter zurückgedrängt und eine Menge Tierarten sind dadurch ausgestorben. Dazu hätte dann schon damals der Hunger besiegt sein können und Millionen von Menschen hätten ein besseres Leben führen können. Aber naja, hinterher weiß man immer alles besser und außerdem gab es ähnliche Theorien ja schon damals, nur bis diese durchgesetzt wurden, dauerte es halt seine Zeit.

Okay ich muss jetzt Schluss machen, in zehn Minuten gibt es Essen, ich hoffe auf frittierte Heuschrecken, und ich find mich noch nicht so ganz in unserem „Underground Hostel“ zurecht. Etwas seltsam ist es auch ohne normales Tageslicht, aber langsam gewöhne ich mich daran. Die Politiker haben ja vor kurzem beschlossen, dass in spätestens 50 Jahren alle unter der Erde leben sollen, damit mehr Freifläche zur Verfügung steht.
Na dann hoffe ich, dass ich dir morgen wieder neue interessante Dinge berichten kann, denn da gehen wir nämlich in ein großes Forschungszentrum, in dem sie uns Theorien über das Leben in der Zukunft vorstellen. Das wird bestimmt auch richtig cool!

Alle Infos zum Wettbewerb

Un-endlich wertvoll - Die Siegerehrung

Endlich ist es so weit!

14. November 2012

Die Jury

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Die Einsendungen

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Unsere Preise für eure schönsten Werke

Nachhaltig und schön sind die Produkte, die ihr beim Schreib- und Zeichenwettbewerb Un-endlich wertvoll!
im Wissenschaftsjahr Zukunftsprojekt ERDE gewinnen könnt!

Autorin / Autor: von Anna, 15 Jahre