Das Leben nach dem Krieg im Jahr 2100

Einsendungen zum Schreib- und Bilderwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde

Wie jeden Morgen stand ich in meiner Reihe, um mir meinen Tagesablauf abzuholen. Vor mir und hinter mir waren alle Mädchen meiner Altersklasse. Und einige Reihen weiter standen auch meine Eltern in den jeweiligen Reihen. Diese Reihen wurden durch Alter und Geschlecht geordnet. Und schon war ich auch vorne. Ich wünschte dem Kapitol-Mitarbeiter einen schönen Tag und er stempelte mir meinen Tagesablauf auf meinen linken Unterarm.

Als ich dann endlich aus dem Gedränge heraus kam, konnte ich auch einen Blick auf meinen Unterarm werfen. Ich hatte wie alle andern Kinder im Alter von 6-17 bis zum Mittagessen Schule. Heute war wieder einer dieser Tage in der Schule, bei denen wir über die Geschehnisse vor 50 Jahren reden würden. Diesen Tag gibt es immer einmal im Monat und es wurde nur über den Bürgerkrieg geredet als das Kapitol gebaut wurde und diese Regeln beschlossen wurden.

Nach diesem, mir sehr lang vorkommenden, Schultag ging ich dann mit meinen Klassenkameraden in die große Halle zur Essensausgabe. Dort musste ich mich dann auch schon wieder in meine Reihe einordnen und nachdem ich mein Essenstablett bekommen habe, ging ich an den Tisch meiner Familie. Das Kapitol wollte verhindern, dass wir uns wieder zusammenschließen und einen Aufstand planen, aber wie sollten wir das auch machen, wenn wir sogar nachts gefilmt werden?! Aber meine Freunde und ich haben schon oft darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn es diesen Aufstand nie geben hätte, aber wie ich gehört habe war es nur eine Frage der Zeit, dass es damals zu einem Bürgerkrieg kam. In der Schule wurde uns erklärt, dass es an der Wirtschaft lag, am Geld und an der zu großen Freiheit der Menschen. Doch ich denke, genauso wie alle andern auch, dass es auch nicht viel besser ist, wenn wir jede Sekunde überwacht werden oder dass wir nicht in andere Städte oder Länder reisen dürfen. Aber gegen den Präsidenten will sich nun mal niemand widersetzen.

Aber Schluss mit diesen Gedanken, denn diese sind strengstens verboten, genau so wie ein Versuch des Widerstandes gegen das Kapitol. Wenn auch nur einer gegen eine Regel verstößt, wird er abgeführt und mit zum Kapitol genommen und wer darin verschwindet, wenn er nicht dort arbeitet, wird auch nie wieder gesehen.

Nun saß ich auch endlich mal bei meinen Eltern. Sie fragten mich über die Schule und wie mein Tag so war, aber wie jeder Tag war auch heute meine Antwort wieder die gleiche und somit sagte ich nur zu meinem Vater, dass mein Tag wie immer ablief und es in der Schule nichts Neues gab. Um von der Schule abzulenken, denn das war nicht gerade mein Lieblingsthema, fragte ich meine Mutter, wie die Arbeit im Krankenhaus war und meinen Vater wie es in der Fischerei lief. Auch diese antworteten mir mit der gleichen Antwort wie jeden Tag, dass es nichts Neues gäbe und es wie immer lief. Wie jedes Mal erzählte mein Vater uns wieder wie wichtig die Fischerei doch war, da jede Stadt sich ihr Essen selber anbauen muss, aber auch jede Stadt hatte eine Sache, die sie für die ganzen anderen Städte produzieren muss. Wir waren die Stadt, die für die Textilwaren zuständig war, und somit musste auch jeder ab dem Alter von acht Jahren drei Stunden am Tag in der Stofffabrik arbeiten.

Ich schaute noch einmal schnell auf meinen Unterarm und ging dann auch schon, nachdem ich mein Tablett abgeliefert hatte, zu den drei Arbeitsstunden in der Fabrik. Es waren drei harte Stunden, in denen ich Stoffballen und Wollknäuel herumtragen musste und alles wieder unter Beobachtung der Kapitolmitarbeiter. Als ich dann auch fertig war, hatte ich Freizeit. Diese durfte ich aber auch nicht irgendwie verbringen, ich musste ins Rathaus gehen und mir eine Freizeitbeschäftigung heraus suchen und mich eintragen. Diese musste ich dann zwei Stunden durchziehen, bis ich dann endlich zum Abendessen durfte. Dies lief gleich ab wie das Mittagessen.

Nach dem Essen ging ich mit meinen Eltern zusammen nach Hause, das genau wie die andern aussah, denn der Präsident wollte keine Neider zwischen den Einwohnern jeder Stadt haben. Im Großen und Ganzen war er ein sehr vorsichtiger Mensch, doch meiner Meinung nach zu vorsichtig, aber auch er macht Fehler, denn er überwacht die Schule nicht und dies ist der einzige Ort, an dem wir über unsere ganzen Pläne reden konnten. Doch niemand traute sich, seine Gedanken jemandem anderen anzuvertrauen, doch ich wusste genau, wenn ich 18 bin, werde ich abhauen und so viel wie möglich mitnehmen, denn ich will wieder die alte Zeit zurück, die Zeit vor dem Bürgerkrieg, denn so wie es jetzt ist kann kein Mensch sich wohlfühlen; man hat keine Privatsphäre mehr und wird bei jedem Schritt überwacht. Ich fühle mich wie in einer großen Glaskugel, die in der Hand des Präsidenten liegt. Warum kann es nicht einfach alles sein wie früher?!

Alle Infos zum Wettbewerb

Un-endlich wertvoll - Die Siegerehrung

Endlich ist es so weit!

14. November 2012

Die Jury

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Die Einsendungen

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Autorin / Autor: Sirin, 15 Jahre