Arbeitet zusammen!

Einsendungen zum Schreib- und Bilderwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde

Luisa Maria Maurer lag in ihrem Bett und dachte über ihr Leben nach. Sie hatte wirklich ein langes, erfülltes Leben geführt. Sie hatte Veränderungen und Kriege miterlebt. Sie hatte das Meer gesehen, genauso wie die Wüsten. Sie hatte die verschiedensten Kulturen und die Trends der letzten 70 Jahre durchlebt, und nun lag sie krank im Bett und ihr taten alle Knochen weh. Sie spürte es, sie spürte, dass ihr nicht mehr viel Zeit in dieser Welt bleiben würde, auch wenn ihre Kinder und Enkel es stets verleugneten und nicht wahrhaben wollten, wie krank sie eigentlich war. Luisa Maria sah auf ihren Nachttisch und das grün eingebundene Büchlein darauf - ihr Tagebuch. Sie nahm es und durchblätterte die vielen vollgeschriebenen Seiten, von Wörtern und Zeichnungen gefüllt und mit Anmerkungen versehen, mit Kaffeeflecken und von Tränen verschmierter Tinte, von ihrer verschnörkelten Schrift mit dem Leben vieler Jahre gefüllt und sie nahm es und schrieb ein letztes Mal hinein. Und sie schrieb:

Donnerstag, 19.September 2050

Liebes Tagebuch,
ich fühle, dass meine Zeit in dieser Welt abgelaufen ist, und ich ein erfülltes Leben hatte. Ich bin nun fast 70 und das ist in unserer neuen Kultur schon sehr alt, doch ich will nicht, dass mein Leben in Vergessenheit schwindet. Ich möchte, dass meine Familie meine Geschichte und die Geschichte des Planeten Erde kennt, wessen Wohlbefinden uns sehr am Herzen liegt.

Ich hoffe, meine Familie, dass ihr alle dieses Tagebuch eines Tages lesen werdet. Ich weiß, dass ihr es nicht glauben wollt, dass meine Zeit hier vorüber ist, aber dennoch will ich euch noch eine letzte Lehre geben, die immer weitergegeben werden soll, für den Fall, dass unsere Erde und ihre Vielfalt noch einmal in Gefahr gerät. Ich möchte euch nun meinen Lebensweg erzählen und euch zeigen, wie wir einen Weg gefunden haben, die Erde zu retten.

Damals in den 1980ern, als ich geboren wurde, war Deutschland, mein Heimatland, noch geteilt. Die DDR bestand noch und die Zustände waren grauenvoll für die Leute dort, doch das sollte sich bald ändern. Als ich neun Jahre alt war, fiel die Mauer und Deutschland wurde geeint. Zu der Zeit war die Atomkraft – warum haben wir uns den Mist überhaupt angetan? - unsere Stromquelle, doch niemand nahm die Gefahren ernst. Erst Jahre später veränderten die EU und die Staaten ihre Umweltpolitik. Alle waren wegen der Klimaerwärmung besorgt und wussten sich nicht zu helfen, außerdem wurde Radioaktive Strahlung zur Gefahr und die Leute führten heftige Debatten darüber, wie man das Kohlenstoffdioxid eindämmen könne, doch trotz all der zu der Zeit modernen Erfindungen und Entdeckungen wusste niemand einen Rat. Es kamen außerdem noch weitere Probleme hinzu und das Schicksal der Menschheit und das der Erde stand auf der Kippe.

Bis 2013. Der Wissenschaftler Moritz Bauer kam auf die Idee winzige Sonnenlicht reflektierende Partikel in der Atmosphere zu verteilen und ein Teil des Ozonproblems war gelöst, doch die Computer der Wissenschaftler berechneten einen Kometen, der die Erde zerstören würde. Ich stand damals am Abgrund. Ich stand auf einer Brücke und starrte auf den Fluss darunter und ließ mich fallen. Ich hatte keine Hoffnung mehr, ich dachte ich würde sowieso sterben und dann doch lieber so. Für einen Moment spürte ich das Adrenalin durch meinen Körper jagen, während ich sprang und dann war alles schwarz. Richtig schwarz. Das nächste, was ich wusste, war, dass ich mich in einem Krankenhaus befand und in einem Raum mit anderen Selbstmordkandidaten lag, denn wenn die Erde sowieso zerstört werden würde ... . Es hatten viele Leute versucht sich deswegen umzubringen.

Jedenfalls fanden die Wissenschaftler heraus, dass ihre Berechnungen falsch gewesen waren, doch für die Menschen gab es kein zurück mehr, die Angst um ihr Leben blieb in ihrer Erinnerung, es schweißte sie zusammen und es wurde fieberhaft nach der Lösung des Umweltproblems gesuch. Die Politik überlegte, ob man die technischen Errungenschaften verbieten solle, damit man wieder in der Vergangenheit lebte. Aber das fanden ich und meine Studienkollegen gar nicht gut und die Regierung schaffte es sowieso nicht das durchzusetzen. Der einzige Ausweg der blieb, war den Menschen alle Details über den Planeten zu geben und wir alle wurden wach. Wir Menschen wurden ein großes Volk und trotz Kriegen über die wenigen Ressourcen hielten wir zusammen. Wir lernten in Frieden zu leben und unsere Konflikte nicht mehr mit Gewalt zu lösen. Sogar Israel und die arabischen Völker schlossen Frieden! (Wurde ja auch mal Zeit.  Wir retteten unsere Erde, indem wir lernten unsere Natur als heilig anzusehen und wir fanden Möglichkeiten, den Strom aus lebenden Pflanzen und durch Sonne und Wind, ja sogar durch die Auswirkungen des Mondes und Ebbe und Flut zu gewinnen.

Wir haben neue Welten gefunden. Unsere Freunde vom 10-Sterne-System können jetzt auch hier auf der Erde leben und die Dinos sind echt super Haustiere. Früher, als ich geboren wurde, war das alles Science Fiction oder man redete im Witz über Marsmenschen. Doch es ist Wirklichkeit geworden. Ich will ich noch viel mehr erzählen, aber ich glaube, ich kann euch nur noch eines sagen:

Ich bin so froh euch in meiner Familie zu haben, meine Kinder und Enkel. Merkt euch, dass ihr alles erreichen könnt, wenn ihr zusammenarbeitet und ein Volk seid, denn das wird immer eure Rettung und die der Erde sein und lasst euch nie vom Staat unterdrücken, denn das Volk weiß meistens, was am besten ist.


Nachdem Luisa Maria diesen Satz zu ende geschrieben hatte, rutschte ihr der Stift aus ihren alten, faltigen Händen und ihre Augen schlossen sich. Sie viel kraftlos in ihr Bett zurück und kurz darauf kam Jerry, ihr Enkel, um nach ihr zu sehen. Er fand sie schlafend und wollte sie aufwecken, doch Luisa Maria wachte nicht auf. Weinend hockte er sich neben sie, während sie schlief, Jerry spürte, sich verabschieden zu müssen. Sie atmete nur noch flach. Dann stockte ihr Atem und sie würde niemals wieder aufwachen.

Jerry stand voll Trauer auf um seinen Eltern Bescheid zu sagen, doch dann viel sein Blick auf das Buch, das auf der Leiche seiner entschlafenen Großmutter lag und er nahm es an sich. Dann ging er mit tränennassem Gesicht aus dem Raum.

Alle Infos zum Wettbewerb

Un-endlich wertvoll - Die Siegerehrung

Endlich ist es so weit!

14. November 2012

Die Jury

..zum Wettbewerb Un-endlich wertvoll im Wissenschaftsjahr Zukunft der Erde

Die Einsendungen

... zum Wettbewerb "Un-endlich wertvoll"  im Wissenschaftsjahr Zukunft der Erde

Unsere Preise für eure schönsten Werke

Nachhaltig und schön sind die Produkte, die ihr beim Schreib- und Zeichenwettbewerb Un-endlich wertvoll!
im Wissenschaftsjahr Zukunftsprojekt ERDE gewinnen könnt!

Autorin / Autor: Anna Maria, 14 Jahre