Ärger mit neuen PC-Spielen

Wenn man ein neues PC-Spiel hat, will man natürlich auch sofort loslegen. Doch manchmal hat man erst mal mehr Ärger als Freude damit: Ohne "Patches" geht meistens gar nichts - und auch dann läuft’s noch lange nicht unbedingt rund.

Tina hat sich schon seit Monaten darauf gefreut (und gespart), dass endlich "...[insert your favorite Game-name here]" in den Handel kommt. Als es soweit ist, rennt sie direkt in den nächsten Shop und ab damit nach Hause. Den erforderlichen PC hat sie dafür, sie hat auch noch mal die Hardware-Anforderungen auf der Packung gecheckt. Aber dann geht’s los: Nach dem Installieren sucht sie sofort - man spielt ja nicht zum ersten mal - auf der Spiel-Homepage nach Patches (Dateien, die Fehler in Programmen beheben). Und da ist auch schon einer, der diverse Spielfehler ("Bugs") beheben sollte. Größe: Schlappe 60 MB! Wenn sie immer noch ein Modem hätte, sähe sie jetzt schon ziemlich alt aus. Als sie dann noch etwas in einschlägigen Foren surft, um zu schauen, welche Fehler noch so auftreten könnten und was man da noch machen müsste, wird sie nur allzu fündig: Unzählige Einträge zu einem Fehler beim Abspeichern, der zu ständigen Abstürzen führt. Und auf der Herstellerseite der Hinweis, dass es dazu bis zu einem zweiten Patch noch keine hinreichende Lösung gäbe. Na, das kann ja was werden! Sie fängt erst mal an und plant gleichzeitig jetzt schon, das Spiel im Falle solcher Fehler so lange beiseite zu legen, bis auch dafür neue Patches erschienen sind...

Leider kein Einzelfall: Immer wieder hört man bei Neuerscheinungen von Spielen, dass kurz nach dem Erscheinen haufenweise Fehler drin sind. Allzu oft scheinen Hersteller ihr Spiel hastig auf den Markt werfen zu müssen, weil die Entwicklungszeit ohnehin schon superlang war und sie so langsam mal was verkaufen müssen. Der Spieler wird so zum Beta-Tester des Spiels, und Viele warten mittlerweile tatsächlich den ersten Monat nach Erscheinen oder sogar länger ab und spielen erst dann. Für echte Fans eine harte Geduldsprobe. Und wenn man das nicht will? Ist ein Spiel, das nicht läuft, nicht im Grunde ein kaputtes Produkt?

Tatsächlich ist das mit dem Warten auf Patches zwar eine häufige Vorgehensweise, weil keiner ganz auf das heiß ersehnte Spiel verzichten will. Aber selbstverständlich kann man erwarten, dass ein Produkt in Ordnung ist, wenn es im Handel verkauft wird. Stürzt ein Spiel dauernd ab, und es liegt nicht an der falschen Hardware oder anderen Fehlern des Spielers, ist das ein Mangel, der den Gebrauch des Produkts ganz klar wesentlich beeinträchtigt. Und dann hat man "Gewährleistungsansprüche": Normalerweise erst mal Reparatur oder Ersatzlieferung - aber damit wird es bei Spielen eng. Die Reparatur wäre ein Patch, allerdings kriegt man den für gewöhnlich nicht vom Händler. Und Ersatzlieferung? Die anderen Spiele haben ja den gleichen Fehler! Somit bleibt nur noch: Geld zurück! Wer also keinen Nerv mehr hat, kann genau dies im Laden verlangen.

Apropos Patch: Im Grunde kann ein Händler bzw. Hersteller noch nicht mal verlangen, dass man sich die Patches besorgt, denn das Spiel müsste eigentlich auch funktionieren, wenn man Zuhause keinen Internetanschluss hat! Es sei denn, auf der Packung steht ganz klar "Internetanschluss erforderlich" oder so. Aber hat das schon mal einer gesehen?

Dieser Artikel wurde uns von "checked4you", dem Jugendmagazin der Verbraucher-Zentralen NRW, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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Autorin / Autor: Checked4you, - Stand: 3. September 2009