Kettenmails und Co.

Weiterschicken oder Unglück???

Was tun?

  • Viren verbreiten sich nicht über ganz normale E-Mails, auch wenn die Hoaxes euch das glauben machen wollen. Viren können aber wohl in E-Mail-Attachments, also in angehängten Dateien enthalten sein (auch in Word-Dateien). Also Vorsicht beim Öffnen irgendwelcher Anhänge, die ihr nicht angefordert habt oder deren Herkunft euch unbekannt ist.
  • Keine seriöse Firma, Behörde oder Organisation hat jemals Virus-Warnungen dieser Art veröffentlicht, geschweige denn über E-Mail verbreitet.
  • Manche Hoaxes fordern euch auf, einen angeblichen Virus von eurem Rechner zu löschen. Diese Anforderung solltet ihr ignorieren, insbesondere, wenn ihr gar nicht genau wisst, was ihr da eigentlich löscht. Manchmal ist der vermeintliche Virus nämlich eine ganz normale und notwendige System-Datei.
  • Wenn ihr nicht sicher seid, ob eine Meldung ein Hoax ist, könnt ihr sie z.B. bei Antivir einsenden und dort überprüfen lassen.
  • Wenn ihr euch absolut nicht beherrschen könnt, Kettenmails weiterzuschicken, achtet darauf, dass ihr die Adressaten ins BCC setzt (blind copy, sofern das bei eurem E-Mail-Programm möglich ist). Sonst kann  nämlich jeder eure Bekannten alle Adressen einsehen, an die ihr die Mail geschickt habt. Es gibt genug Leute, die es nur auf diese Adressen abgesehen haben, denn auf dem Markt sind (auch Internet-) Adressen bares Geld wert. Sicher wollt ihr nicht, dass all eure Freunde/Innen mit Werbemails bombardiert werden, also achtet darauf, dass ihr deren Adressen nicht unbedacht auf diese Weise weitergebt.

Weiterschicken oder Unglück???

Was für die Hoaxes gilt,  gilt auch für die zahlreichen Kettenbriefe, Glücksmails, Online-Petitionen und dubiosen Unterschriftenlisten, die im Netz ihre Runde machen. Glücksmails und Tränendrüsen-Briefe über verzweifelte Krebskranke auf der Suche nach Knochenmark setzen die Adressaten oft mit Aberglaube und/oder einem schlechten Gewissen unter Druck. Gedroht wird mit Unglück, Liebesentzug, schlimmen Krankheiten oder anderen drastischen Nachteilen, die man erleiden soll, wenn man die E-Mail nicht verbreitet. Das ist natürlich nur ein gemeiner Trick! Fallt nicht darauf rein! Auch wenn Online-Petitionen u.ä. an sich gut gemeint sein können, bewirken sie meist nichts. Oft schicken  Leute noch Tausende von E-Mails, wenn die Aktion längst beendet, die Adresse gesperrt oder der Server lahmgelegt ist. Wer wirklich ernsthaft in einer Sache helfen oder politisch etwas bewegen will, muss mehr tun, als E-Petitionen zweifelhafter Herkunft in alle Richtungen weiterzuschicken: aktiv werden, Geld (oder eben Blut, Knochenmark etc.) spenden, sich bei Hilfsorganisationen engagieren usw.!

Informieren - nicht weiterleiten!

Anstatt also blindlings jede Ketten-, Glücks- oder sonstige merkwürdige Mails an alle eure Bekannten weiterzuleiten, solltet ihr euch mal fragen, was oder wer eigentlich dahintersteckt. Wenn man ein bisschen recherchiert, merkt man nämlich meist ganz schnell, ob man einem Hoax oder modernen Märchen aufgesessen ist.

Autorin / Autor: Sabine Melchior - Stand: aktualisiert 2010