So könnt ihr euch vor sexuellen Übergriffen im Internet schützen

Macht Fälle von Anmache öffentlich!!!

Viele Mädchen haben Schuldgefühle, wenn sie im Chat belästigt werden

Viele Mädchen trauen sich meist gar nicht darüber zu reden, denn sie denken, sie sind selbst schuld: Fragen und Vorwürfe wie "Hätte ihm gar nicht erst auf so komische Fragen antworten sollen", "jetzt darf ich bestimmt nicht mehr ins Internet", "Was ist, wenn der weiß, wo ich wohne??" schießen den Betroffenen durch den Kopf und dann schweigen sie lieber, als die Sache an die große Glocke zu hängen. Viele denken auch, dass man sowieso nichts dagegen unternehmen kann und arrangieren sich einfach damit. Aber man kann etwas unternehmen! Laut Gesetz ist so etwas verboten und man kann genauso Strafanzeige wegen sexueller Nötigung erstatten wie im "realen" Leben auch.

Polizei rät: Bei Belästigung im Internet Anzeige erstatten

Die Kriminalämter fordern sogar dazu auf, strafbare und menschenverachtende Inhalte im Netz wie Kinderpornografie, Angebote zur Kinderprostitution, Anleitungen zu Straftaten, sexuelle Nötigungen bei der Polizei zu melden, denn nur so können die Täter ermittelt werden. Wenn ihr das machen wollt, müsst ihr zunächst den Namen der Website, der Newsgroup oder des Diskussionsforums notieren, dann die genaue Uhrzeit und den Nickname der betreffenden Person, die euch belästigt hat. Wenn euch solche Dinge im Chat passieren, dann kontaktiert zuerst den oder die Betreiber des Chats; wenn ihr den Eindruck habt, dass sie sich nicht um eure Beschwerde kümmern, dann meldet den Fall der Polizei. Dort müsst ihr den Namen des Chat-Forums sowie den genauen Ort (z.B. AOL, IRC-Server) angeben sowie den Nickname des Teilnehmers, dann den genauen Wortlaut eurer Unterhaltung und die genaue Uhrzeit. Bei Belästigungen durch E-Mails (zum Beispiel pornografische Bilder) braucht ihr Absenderadresse, Inhalt, Datum, Uhrzeit usw.

*Und wie kann man sich schützen?*
Grundsätzlich sollte niemals dein voller Name, deine private Adresse oder deine Telefonnummer im Netz erscheinen. Auch zu viele Infos über deinen Sportverein oder die Schule, in die du gehts, können solchen Leuten schnell ermögluchen, deine wahre Identität festzustellen. Solche Informationen gehören schon gar nicht auf deine Webseite, wo du ja auch oft ein Foto von dir präsentierst. Wenn du jemand im Netz kennen lernst und ihn oder sie treffen willst, dann lass dir zuerst von ihm oder ihr die Telefonnummer und Adresse sagen und überprüfe sie, bevor du deine herausrückst. Wenn du das über einen Anruf gecheckt hast und dich verabredest, solltest du darauf achten, dass das erste Treffen zunächst nur im öffentlichen Raum stattfindet - einem Museum, einem Café, im Zoo etc. und auf keinen Fall alleine. Am besten nimmst du eine Freundin mit, oder du informierst zumindest eine andere Person über das Rendezvous und darüber, wo und wann es stattfindet, damit du sicher gehen kannst, dass dir nichts passiert.

Tipps für LehrerInnen und Eltern: Nicht das Surfen verbieten

Es gibt viele besorgte LehrerInnen, Eltern und andere Erwachsene, die wegen der Missbrauchs-Möglichkeit das ganze Internet verteufeln und ihren Töchern das Surfen verbieten. Das halten wir für falsch (und das nicht nur, weil wir wollen, das ihr zu LizzyNet kommt ;-)). Missbrauch und sexuelle Anmache ist leider traurige Alltags-Realität und passiert nicht nur im Internet, sondern auf Parties, am Arbeitsplatz, in der Schule und sogar am häufigsten im Bekannten- und Familienkreis. Das Muster ist meistens das gleiche: zuerst wird das  Vertrauen erschlichen, dann passiert der Übergriff...
Niemand kommt aber auf die Idee, euch zu verbieten auf Parties oder in die Schule zu gehen oder gar Familienfeiern zu meiden ;-). Sinnvoller finden wir es, wenn ihr gut informiert seid und so mit einem gesunden Selbstbewusstsein im Netz herumtingeln könnt, dann werdet ihr auch die besten und sichersten Seiten und Communities finden, wo ihr euch wohlfühlt.

Betreute Communities sind bester Schutz vor Belästigung im Internet

Und wenn euch doch so unangenehme Dinge passieren, könnt ihr bei redaktionell betreuten Seiten sofort Hilfe und Unterstützung rufen. Bei einigen Chats gibt es inzwischen sogenannte Notrufbutton, mit dem man Hilfe holen kann, wenn keine Aufsichtsperson im Chat ist. Hier bei LizzyNet könnt über die Online-Liste die Scouts oder die Redaktion per Quickmessage rufen, oder eien Mail an die Redaktion schicken. Wir kümmern uns dann sofort darum, denn wir wollen auch - genauso wie ihr - dass LizzyNet ein Ort bleibt, wo ihr sicher seid und euch ungestört austauschen könnt :-))

Mehr Infos zum Thema im Netz...

Autorin / Autor: Rosi Stolz - Stand: aktualisiert 19. März 2007