Shojo Manga

Mangas für Mädchen und andere Genres

In Japan gibt es Mangas und Animes für alle Zielgruppen, so seit ein paar Jahren auch speziell zum Beispiel für Senioren, für sie werden die sogenannten Silver Mangas geschrieben. Die Grenzen zwischen den Genres sind allerdings fließend, und die anvisierte Zielgruppe muss überhaupt nicht mit dem tatsächlichen Publikum übereinstimmen. "Dragonball" von Toriyama Akira etwa ist ein sogenannter Shonen Manga, ein Manga, der für Jungen entwickelt worden ist, aber auch von vielen Mädchen gelesen wird. Oft geht es bei Shonen Mangas um sportliche Wettkämpfe, um Schwertkampfgeschichten, Science-fiction und Fantasyerzählungen. Es gibt auch Kodomo Mangas (Mangas für Kinder) und Seinen Mangas (für Jugendliche und junge Männer; eine Untergruppe sind die auch nicht eben seltenen pornografischen Mangas). Da es sich bei den Mangas um ein Riesengeschäft handelt, hat man natürlich auch die Mädchen im Visier: für sie werden die sogenannten Shojo Mangas geschrieben, und neuerdings gibt es auch welche für junge Frauen: Redisu Komikku (von engl. Ladies‘ comic).

Mangas für Mädchen

Die Mädchen-Mangas sind speziell: sie haben ein eigenes Repertoire an Zeichen, die traditionelle Aneinanderreihung von Einzelbildern ist häufig aufgelöst. Die Formen, Muster und Schattierungen der Hintergründe können die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptfigur widerspiegeln, und die Realitätsebenen sind so sehr miteinander verknüpft, dass es nicht ganz einfach ist, nachzuvollziehen, ob eine Szene real stattfindet oder nur eine Traumsequenz ist.

Die Hauptpersonen sind häufig Mädchen, die sich als Jungs verkleiden müssen oder wollen. Sie wirken androgyn, sind weder klar als Jungs noch als Mädchen zu erkennen. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt bei romantischen Liebesgeschichten mit idealisierten HeldInnen, Gefühle und Beziehungen werden in allen Varianten dargestellt sind. Das bisher erfolgreichste Anime war in Japan "Prinzessin Mononoke" von Miyazaki Hayao, der auch Heidi entworfen hat. "Prinzessin Mononoke" ist ein mystischer Film, bei dem es um die Verbindung von Natur und Mensch geht. Prinzessin Mononoke, auch sie eine tapfere, androgyne Heldin, ist unter Wölfen groß geworden und hasst die Menschen, weil sie blind Leben zerstören, die Natur nicht achten und so sich und die Welt an den Rand der Zerstörung bringen.

Dieses Bild hat Sakura an die LizzyNet-Redaktion geschickt: es zeigt Miyako mit einem selbstgemachten Augenblinzel-gif gg! Miyako ist die beste Freundin von Marron - und beide entstammen der Serie "Kami kaze Kaitô Jeanne". "Kami kaze Kaitô Jeanne" ist ein Shojo-Manga, eine MagicGirl-Serie, aus der Feder von Arina Tanemura und die Zeichnungen sind, wie man sehen kann, sehr "vollmundig". Und - wie AngelKohaku auf ihrer Fanseite bekennt: "Wer Mangas oder Animes a la 'SailorMoon', 'Wedding Peach', 'Card Captor Sakura' usw. mag wird auch 'Kami kaze Kaitô Jeanne' lieben!!!" Man mag diese Serien noch so kitschig finden, aber – immerhin – sind die Mädchen bzw. Frauen nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch die Heldinnen - und äußerst schlagfertig, tapfer und stark!

Alles Manga - die Inhalte

In Japan sind alle Themen manga-geeignet. Von historischen Reisebeschreibungen, klassischen Motiven, Bildkunst über Sozialkritik oder Kritik an der Politik bis hin zu Soap-Mangas ist alles denkbar. Manche Mangas/Animes sind abstrakt, reine Traumwelten, weit weg von Alltagssituationen. Oft funktionieren sie auch wie „Zentrifugen“ für menschlichen Ängste: angereichert mit Untergangsszenarien, Dämonen, Cyborgs, Monstern – und starken RetterInnen mit übernatürlichen Kräften. Andere geben haargenau japanische Realität wider. Ein Beispiel ist „Abteilungsleiter Shima Kosaku“, dessen Geschichte typisch für japanische Verhältnisse ist: Shima Kosaku lebt nur für die Arbeit, seine Frau verlässt ihn, es gibt Rivalitäten in der Firma usw.. Mittlerweile existieren Unmengen von Sach-Mangas, die Titel tragen wie „Abteilungsleiter Shima Kosakus Erfolgsformeln“. Sogar Überweisungsvorgänge werden von Manga-Figuren und Sprechblasen erläutert.

hier geht's weiter

Autorin / Autor: Astrid - Stand: 30. Dezember 2001, aktualisiert am 4. August 2005