Abenteuer Blumengas

Wettbewerbsbeitrag von Emilia da Silva, 12 Jahre

Plötzlich ruckelte das Raumschiff. Mal wieder. Ein neuer Sonnensturm brachte unser Gefährt zum Schwanken. „Los! Schnell! Wir müssen den Sonnensturm analysieren!“, rief ich. Meine Crew begann wie wild an den Computern herumzutippen. Aber wie erwartet war es nur ein normaler Sonnensturm. Schon seit ein paar Monaten umkreisten meine Crew und ich die Sonne, darauf fixiert, endlich das zu erreichen, was sich alle Aliens von unserem Planeten Alilife erhofften: Dass die Sonne den wichtigsten Rohstoff unseres Planeten enthält – das Blumengas. Unser Blumengas wird nämlich immer knapper, dabei ist es doch so wichtig! Mithilfe dieses Gases wird unser Essen und unser Trinken gefiltert. Es werden sogar unsere Ufos damit hergestellt und repariert. Wenn uns das Blumengas endgültig ausgeht…, ja, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Deswegen hoffen alle Lebewesen auf Alilife, dass wir in der Sonne Blumengas entdecken, es aus den Sonnenstürmen herausfiltern und mit nach Hause bringen. Aber bisher sind wir an unserer Mission gescheitert.

Auf einmal riss Adam mich aus meinen Gedanken: „Hey, Centaura, dein Name hat mich auf eine Idee gebracht: Wir könnten unsere Analyse vielleicht bei Proxima Centauri fortsetzen! Wer weiß, vielleicht werden wir dort fündig!“ „Oh, daran habe ich ja noch gar nicht gedacht! Was für eine coole Idee!“, sagte ich. „Lasst uns sofort mit Lichtgeschwindigkeit losdüsen! Auf zu Proxima Centauri!“ Nachdem wir rasend schnell durchs Weltall geflogen waren, schwebten wir wenig später vor dem Stern. Sofort analysierten wir ihn. Und jetzt kommt´s: Meine Crew hat herausgefunden, dass Proxima Centauris Erdkern aus Blumengas besteht! Wir jubelten so viel, dass wir noch nicht einmal den Sonnensturm bemerkten, der unser Raumschiff erfasste. Doch plötzlich riss Alice uns aus unserem Jubel heraus: „Hey, wartet mal! Ich habe gerade etwas gefunden! Wenn wir versuchen, das Blumengas abzupumpen, könnten wir eine gewaltige Explosion und eine noch gewaltigere Druckwelle auslösen! Diese Druckwelle würde ein Drittel des Universums zerstören. Unser Planet wäre auch davon betroffen!“ Schlagartig wurde es in unserem Ufo still. Ein endloses Schweigen überkam uns. Nach gefühlt einem Lichtjahr traute ich mich, wieder das Wort zu ergreifen: „Das sind extrem schlechte Neuigkeiten. Das bedeutet also, dass wir einfach nur zuschauen können, wie unser Planet untergeht. Denn wenn wir Blumengas abpumpen, wird unser Planet durch die Explosion zerstört. Und wenn wir nichts tun, werden wir nach und nach verhungern und verdursten. Ich war noch nie so sprachlos und ideenlos wie heute. Möchte jemand von euch etwas sagen?“ Wieder Stille. Es war aussichtslos: Wir wollten unseren Planeten retten und stellten dann fest, dass es doch nicht geht. Hätte Alice diese Info nicht irgendwo entdeckt, wären wir dafür verantwortlich gewesen, einem Drittel des Universums zu schaden. Unfassbar!

Da immer noch niemand etwas sagen wollte, sprach ich weiter. „Nun, da keiner so richtig weiß, was wir tun sollen, schlage ich vor, dass wir einfach zurück zu Alilife fliegen und den Aliens mitteilen, was wir herausgefunden haben. Unsere Mission ist damit leider endgültig gescheitert, da wir keine andere Sonne und keinen anderen Stern in unserer Nähe haben. Also, bitte alles bereit machen zum Start!“ „Halt!!!“, rief Adam jedoch dazwischen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er sich unterdessen wieder an seinen Computer gesetzt und erneut begonnen hatte, zu recherchieren. „Lasst uns doch noch einmal zurück zur Sonne fliegen. Mein Gefühl sagt mir, dass wir uns nicht genau genug mit deren Umgebung beschäftigt haben. Wir müssten vielleicht mal die Planeten abklappern. Wie seht ihr das, wäre das für euch ok?“, fragte er. Ich willigte ein, da wir ja sonst nichts Besseres zu tun hatten. Also machten wir uns mit Lichtgeschwindigkeit wieder auf den Weg zur Sonne. Vorbei an gewaltigen Asteroiden, Gasen und Staub, sahen wir die Sonne wenig später wieder vor uns. Als wir sie einmal umrundet hatten, stach uns ein kräftiges Blau ins Auge. Sofort steuerten wir unser Ufo darauf zu. Je näher wir kamen, wurde der Planet immer größer und Adam fand heraus, dass es der „Blaue Planet“ war. Wir versuchten zu landen. Das war aber gar nicht so einfach, da dieser Planet eine sehr große Atmosphäre hatte. Unser Raumschiff fiel und fiel. Und es fiel immer noch. Nach ein paar Minuten landeten wir dann aber endlich auf dem Boden und stiegen aus. Als wir ein Stückchen gegangen waren, sahen wir plötzlich Lebewesen, die anders aussahen als wir! Auch die Umgebung sah merkwürdig aus. Vor uns stand ein großes Gebäude mit einer Glaskuppel. Alice sagte, dass dies der Reichstag sei. Wir gingen hinter diesen anderen Lebewesen in das Gebäude hinein und kamen in einen großen Saal. Plötzlich ging ein Raunen durch die Reihen und alle Augen richteten sich auf uns. „Hallo!“, sagte ich, „Wir kommen in Frieden!“ Ich erklärte den Lebewesen unser Problem und fragte sie, ob sie uns helfen können. Und was glaubt ihr, was geschah? Nichts. Gar nichts. Einfach nur Stille. Kein einziges Geräusch. Doch auf einmal sprach jemand mit uns: „Hallo Aliens. Ich kann euch bei eurem Problem gerne helfen. Wir haben nämlich auch eins: In unserer Atmosphäre ist viel zu viel Blumengas, alles riecht nur noch nach Blumen! Ich kann es wirklich nicht mehr ertragen! Es wird immer weiter nachproduziert. Und deswegen können wir euch ganz viel davon abgeben. Ihr braucht nur eine Pumpe, dann könnt ihr so viel Gas aus der Atmosphäre ziehen, wie ihr wollt.“ Nach dieser Nachricht jubelten wir wie verrückt. Wir waren gerettet!!! Und dann kam es noch besser: Wir schlossen mit diesen Lebewesen eine Partnerschaft. Ihnen fehlten nämlich Rohstoffe, von denen wir zu viel hatten, zum Beispiel Holz.
Als wir wenig später wieder auf Alilife landeten, umringten uns sofort viele fröhliche Gesichter. Von nun an flogen wir jeden Monat zum „Blauen Planeten“ um Rohstoffe auszutauschen. Über diese gelungene Mission waren wir sehr glücklich!

Alle Infos

Die Über All Lesung

Lasst euch von sieben der Preisträger:innen des Wettbewerbs Über All in ferne Welten entführen

Die Über All-Preisträger:innen

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für diese spannenden Exkursionen ins All und herzlichen Glückwunsch den Preisträger:innen

Die Über All Jury

Teilnahmebedingungen

Preise - Das gibt es zu gewinnen!

Schirmherrin Dr. Suzanna Randall

EINSENDUNGEN

Autorin / Autor: von Emilia da Silva