Schlecht drauf? - Teil 2

Papier bekritzeln, Matrataze traktieren oder Wurzelsuche?

Aufschreiben oder austoben

Ok, ihr habt euch entschieden, die Laune auszuleben. Und jetzt? Zieht euch zurück, bleibt eine Weile alleine, nehmt Stift und Block zur Hand und schreibt alles, was euch in den Sinn kommt, ungefiltert auf. Achtet nicht auf Rechtschreibung, Punkt und Komma und versucht nicht, besonders geistreiche Formulierungen zu finden. Es geht einfach nur darum, euch zu leeren und das Papier ist euer Mülleimer. Wenn euch nichts einfällt, schreibt einfach "Mir fällt nichts ein". (Das ganze sollte etwa 3 DIN A4-Seiten lang sein, sonst wirkt es nicht.) Mit dieser Methode, die übrigens auch von einigen KünstlerInnen angewendet wird, um ihre Kreativität zu steigern, gebt ihr euren Gedanken und Gefühlen Raum und Zeit. Wenn die "Monster im Kopf" diese Aufmerksamkeit bekommen haben, verschwinden sie meist schon von alleine.
Manchmal kann es auch gut sein, eure Matratze oder euer Kopfkissen zu traktieren und kräftig draufzuhauen, damit die schlechte Laune sich verzieht. Danach könnt ihr euch darauf zusammenrollen und zur passenden Musik euren Gefühlen nachhängen.

Immer wieder? Wurzelsuche!

Wenn ihr merkt, dass sich eure Schlechte-Laune-Attacken häufen, könnt ihr auch mal versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen und eine Frageliste anzufertigen. Zum Beispiel: - Gibt es gerade einen konkreten Anlass für meine Laune? Welchen? - Was beschäftigt mich gerade?- Was würde ich jetzt am allerliebsten tun? - Was ärgert mich oft? Womit bin ich unzufrieden? Was will ich in meinem Leben anders haben?.. Wenn ihr diese Fragen beantwortet habt, kommt ihr der Ursache eurer Unzufriedenheit vielleicht näher und könnt daran etwas ändern.

Mehr Tipps gegen die Muffeligkeit

Die, die Kampfkunst machen, kennen vielleicht den Satz, "Das Leben ist Bewegung und die Quelle der Bewegung ist der Gedanke". Das trifft auch auf den Rest des Lebens zu. Und was der Gedanke für den Körper tun kann, ist der Körper auch dem Geist schuldig. Also, setzt euch in Bewegung! Erster Schritt: die hängenden Schultern nach hinten bringen, Kopf aufrichten und lächeln. Klingt lächerlich?? Versucht´s mal! Stellt euch hin (im Liegen geht´s auch), streckt euch aus, so als wenn ihr gerade aus dem Winterschlaf erwacht wärt und räkelt euch so richtig. Ihr könnt auch gähnen, seufzen und quietschen. Reibt euch dann mit beiden Händen durch´s Gesicht, so als wolltet ihr den Kummer einfach abwaschen und versucht, eure Gesichtsmuskulatur zu lockern - besonders den Kiefer, weil man bei schlechter Laune oft die Zähne zusammenbeißt. (Übrigens haben ForscherInnen herausgefunden, dass Kaugummi-Kauen gute Laune macht, weil es die gleichen Muskeln anspricht wie das Lächeln. Und diese Bewegung wiederum schüttet Glückshormone aus.) Also wie gesagt - Bewegung ist das beste Mittel gegen schlechte Laune. Am allerbesten wirkt sie an der frischen Luft! Egal ob joggen, Fahrrad fahren, spazieren gehen oder bladen - Bewegung führt zu der Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen.

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Autorin / Autor: Rosi Stolz - Stand: 29. Oktober 2002