Schlecht drauf?

Ins Kissen boxen, Kaugummi kauen, Champignons essen - es gibt einige kleine Tricks, die gegen Übellaunigkeit helfen....



"Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt" - so nannte meine Mutter mich immer und verdrehte die Augen, wenn sie mal wieder die Nase voll hatte von meinen Launen.

Achterbahnen der Emotionen

Stimmungsschwankungen sind nicht nur unerträglich für die, die sie ertragen müssen, sondern noch schrecklicher für die, die sie durchleben. Dabei werden Mädchen in der Pubertät am häufigsten von ihnen geschüttelt. Schuld daran sind vor allem die Hormone, die den Körper nicht nur äußerlich verändern, sondern auch im Inneren ganz schön für Wirbel sorgen. Aber ist diese Phase überstanden, ist es leider nicht vorbei mit dem Gefühls-Auf und -Ab. Viele junge und auch ältere Frauen leiden dann am prämenstruellen Syndrom - kurz PMS genannt-, das ihnen wiederum schlechte Laune, einen Putzfimmel oder Kopfschmerzen bereitet. Ganz schön ungerecht, dass sich Mädchen und Frauen ihr halbes Leben mit diesen Achterbahnen der Emotionen beschäftigen müssen, während die Männer scheinbar gleichmütig durch's Leben gehen (oder zumindest so tun als ob). Aber was soll´s, jammern hilft auch nicht gegen schlechte Laune. Besser ist es, sich zum Beispiel die indischen Yogis zum Vorbild zu nehmen und sich zu sagen: "Das Leben ist zu ernst, um zu ernst genommen zu werden".

Was kann man denn tun, wenn sie wieder kommt, die schlechte Laune?

Besonders jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden, die Sonne nur noch selten lacht und die Temperaturen auch nicht besonders liebevoll mit uns umgehen, wird es Zeit, uns mit Laune-auffrischenden Mini-Therapien zu beglücken.
Ein erster Schritt kann es sein, die schlechte Laune zuzulassen und den anderen davon zu erzählen. Natürlich ist es nicht angenehm, wenn wir mal wieder mit hängenden Mundwinkeln und nach vorne fallenden Schultern in der Ecke rumstehen und um uns herum die Leute auch noch extra gut drauf sind. Die Krönung besteht dann meist noch darin, dass uns jemand grinsend auf die Schulter klopft und fragt: "Na? Schlecht drauf?" In solchen Momenten könnte man platzen vor Wut und gleichzeitig heulen, weil´s ja auch keinen Spaß macht, so ein Trauerkloß zu sein. Aber leugnen hilft gar nicht, macht es nur noch schlimmer. Also: erleichtert euch und gebt es erst mal vor euch selber zu: "Ok, ich habe schlechte Laune." Als nächstes setzt ihr eure Umgebung davon in Kenntnis und sagt, was ihr euch wünscht. Entweder sie sollen euch ein bisschen trösten, oder in Ruhe lassen oder was euch sonst noch einfällt. Damit habt ihr auf jeden Fall erreicht, dass keine dummen Fragen mehr kommen - jedenfalls meistens...

Du hast die Wahl!

Miese Stimmungen überfallen uns meist ungefragt und stellen uns vor vollendete Tatsachen. Wir fühlen uns ihnen ausgeliefert. Wir haben aber die Wahl! Wir können sie ausleben, (schließlich haben sie genauso eine Daseinsberechtigung wie die gute Laune auch) oder sie besänftigen.

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Autorin / Autor: Rosi Stolz - Stand: 29. Oktober 2002