Wieviel hilft wieviel?

Viel Wasser, wenig Öl oder umgekehrt - mehr braucht die Haut nicht

Wieviel Kosmetik braucht der Mensch?

Bei gesunder Haut ist wirklich unbedingt nötig eigentlich nur ein vernünftiger Sonnenschutz. Er sollte bei jedem Hauttyp angewendet werden, wobei der Schutzfaktor natürlich je nach Empfindlichkeit der Haut variiert werden kann. Auch die Lippen sollten im Sommer und vor allen Dingen im Strand- oder Skiurlaub mit Sonnenschutz bedacht werden. Wer eine eher fettige Haut hat, kann fettfreie Sonnenschutzgels verwenden, so kann man auch der sogenannten Mallorca-Akne und Sonnenallergien vorbeugen. Wer eine unproblematische Haut hat und nicht stundenlang duscht oder badet, muss sich ansonsten nicht jeden Tag eincremen und braucht die Haut auch sonst nicht mit Wässerchen und Mittelchen zu malträtieren. Reinigen kann man die Haut dann schlichtweg mit Wasser; wer möchte, kann eine leichte Feuchtigskeitscreme benutzen (bzw. so genannte Lotionen: Öl-in-Wasser-Emulsionen – also viel Wasser, wenig Öl).

*Trockene Haut?*
Eincremen sollte man die Haut aber, wenn sie sich trocken anfühlt und spannt. Wer eher trockene Haut hat, sollte keine Seife benutzen, sondern sogenannte Syndets. Alkoholhaltige Gesichtswasser sind dann tabu, weil sie die Haut austrocknen. Für trockene Haut eignen sich die fettreicheren Wasser-in-Öl-Emulsionen - also viel Öl, wenig Wasser (eigentlich "Cremes", z.B. der Klassiker Nivea – der Name kommt übrigens von lat. niveus und bedeutet schneeweiß).

*Fettige Haut?*
Fettige Haut darf ruhig mit Seife gewaschen werden, verträgt fettfreie Gels oder leichte Feuchtigkeitscremes besonders gut und kann auch mal mit alkoholhaltigem Gesichtswasser behandelt werden.

*Mischhaut?*
Man kann aber durchaus eine trockene Haut und trotzdem Pickel haben. Oder an manchen Stellen fettige und an anderen trockene Haut haben. Dann muss die Pflege besonders gut abgestimmt sein. Der Hautarzt/die Hautärztin hilft bei der Hautbestimmung und gibt Tipps. FachärztInnen wissen meist besser Bescheid als KosmetikerInnen, die natürlich in erster Linie ihre Produkte unter die Leute bringen wollen.

*Viel hilft nicht immer viel*
Oft ist weniger mehr und im Zweifelsfall muss man einfach ausprobieren, was man verträgt und was nicht. Peelings sind grundsätzlich mit Vorsicht anzuwenden, da zu häufiges Abschubbern der abgestorbenen Hautzellen dazu führen kann, dass die Haut vorzeitig altert. Denn die Haut kann sich nicht unbegrenzt erneuern, daher sollte man sie nicht zwingen, dies (durch ein Peeling) vorzeitig zu tun. Parfümierte Cremes sorgen für einen angenehmen Duft, haben aber mit Sicherheit keine positive Auswirkung auf den Zustand der Haut. Manche Duftstoffe können Allergien auslösen. Wer eine empfindliche, zu Ausschlägen neigende Haut hat, verzichtet besser ganz darauf. Bestimmte Hilfsstoffe (z.B. Konservierungsstoffe) lassen die Haut schneller altern und stehen im Verdacht Krebserkrankungen zu fördern. Hierzu gehören sogenannte Formaldehydabspalter. PEG und PEG-Derivate sind Emulgatoren, die dafür sorgen, dass sich Wasser und Fett in der Creme besser miteinander verbinden. Sie können die Haut durchlässiger machen und möglicherweise Schadstoffe einschleusen. Man erkennt sie in der Zutatenliste unter der Bezeichnung PEG- plus eine Zahl (also z.B. PEG-4). Diethylphthalat, das verwendet wird, um Alkohol zu vergällen (also nicht trinkbar zu machen – dann ist er billiger, weil für ihn dann keine Alkoholsteuer bezahlt werden muss) steht im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken.

*Wie so oft: teuer heißt nicht gut*
Teure Cremes, Lotionen oder Salben sind nicht unbedingt besser als billige, das haben Untersuchungen von Stiftung Warentest und Ökotest gezeigt. Seltsamerweise findet man sogar gerade in den besonders teuren Cremes die preiswerteren Zutaten z.B. billige Parafinöle, die ein Abfallprodukt bei der Erdölherstellung sind (z.B. unter der Bezeichnung Paraffinum liquidum ). Sie erschweren die Hautatmung, da sie sich wie ein Film auf die Haut legen. Besser geeignet sind hochwertige Planzenöle. Hier kann man sich gut an den Zertifikaten der Stiftung Warentest und Ökotest orientieren.

Was wirklich hilft: Tipps für eine schöne Haut

  • Nicht rauchen
    Nikotin und viele andere im Qualm enthaltene Stoffe sind Hautfeinde. Außerdem ist die Durchblutung und damit die Sauerstoffzufuhr gestört, was zu vorzeitiger Hautalterung führen kann.
  • Wenig Sonne, wenig Solarium
    Braune Haut mag gesund aussehen, ist sie aber nicht. Beim Braten in der Sonne dringt  langwellige UVA-Strahlung tief in die Haut ein. Die Haut trocknet aus, es entstehen freie Radikale, die die Entstehung von Hautkrebs fördern. Außerdem bilden sich zahlreiche Pigmentflecken. Sonne in geringen Dosen und mit einem ausreichendem Sonnenschutz tut der Haut aber meist gut.
  • Eine gesunde Ernährung - Take five
    Eine ausgewogene Ernährung ist gut für den ganzen Körper und macht sich auch am Hautbild bemerkbar. Fünfmal am Tag eine Handvoll Obst oder Gemüse und die Haut dankt es :-).
  • Viel trinken
    Mindestens eineinhalb bis zwei Liter am Tag werden empfohlen. Aber  Cola oder Limo gilt nicht **g**!
  • Sport und Bewegung
    ... fördert die Durchblutung.
  • Ausreichend Schlaf
    ...damit sich die Haut wieder "entfalten" kann und frisch und gesund aussieht.

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Autorin / Autor: Sabine Melchior - Stand: 19. Januar 2005