Spiegelverkehrt

Wettbewerbsbeitrag von Lisa E., 13 Jahre

Er liebte sie nicht. Doch sie konnte nicht anders als an ihn zu denken. Jeden Tag als sie in die Schule kam, wollte sie nur ihn sehen. Sie hatte immer Angst, ihn anzusprechen, deswegen tat sie es nie.
Eines Tages sollten sie Partnerarbeit in der Klasse machen. Die Lehrerin teilte alle in Gruppen ein. Anna kam in eine Gruppe mit ihrem Schwarm. Sie wäre glücklich, könnte sie mit ihm sprechen, aber immer als sie es versuchte, fing sie an zu stottern.
Christoph, ihr Schwarm, lud sie nach dem Unterricht zu ihm nach Hause ein, um dort das Projekt zu beenden. Anna konnte nicht anders als zusagen.
Bei Christoph zu Hause machten sie das Schulprojekt, doch plötzlich fragte er Anna: „Möchtest du dich mit mir treffen?“ Annas Herz klopfte bis zu ihrem Hals und sie sagte nur: „Ja gerne.“ „Montag nach der Schule um 16 Uhr am Kino ;)“ Anna nickte nur.
Nach 30 Minuten waren sie fertig und Anna musste gehen. Christoph sprach: „ Montag 16 Uhr am Kino. Nicht vergessen!“ Anna wurde im Gesicht schon knallrot, hielt sich aber zurück und lächelte.

Das Wochenende verging schnell und Anna konnte sich nicht mal entspannen, weil sie am Montag eine Klassenarbeit schrieb.
Der Montag kam und Anna konnte einfach immer noch nicht glauben, dass Christoph sie einfach auf ein Date eingeladen hatte. Die Schule war um, Anna ging schon zum Kino und machte sich vor dem Kino noch fertig. Sie wollte ja nicht schlimm aussehen.
Anna guckte auf die Uhr 16.00. Ja vielleicht verspätet er ja sich ein wenig.
Erst 10 Minuten, dann 30, dann eine Stunde und die zweite.

Anna fühlte sich schrecklich enttäuscht. Sie konnte nicht glauben, dass er einfach nicht kam. Tränen flossen ihr die Wangen herunter und sie fühlte sich schrecklich. Anna wartete, sie hatte sich fertig gemacht für nichts…
Am Dienstagmorgen sah sie Christoph. Sie wollte zu ihm gehen und fragen, warum er gestern nicht gekommen war, doch dann hörte sie wie er lachte und dann mit lachender Stimme zu seinem Freund sprach: „Sie dachte wirklich, ich werde kommen.“
Anna konnte ihren Ohren nicht trauen. Er hat es nicht vergessen oder sich in der Zeit vertan, er machte es extra. Annas Herz fühlte sich leer, nutzlos und allein an. Als ob es in 1000 Scherben zerbrach. Anna rannte zur Toilette, sperrte sich in eine Kabine und weinte bis die Glocke zum Unterricht klingelte.
Im Klassenraum angekommen setzte sich Anna so wie immer neben ihre beste Freundin. „ Alles gut?“ fragte Jessie Anna: „Ja, ja. Alles gut“ meinte Anna zu ihr.

Sie wollte nicht sagen, dass sowas passiert ist, sie war einfach zu enttäuscht, das zu erzählen.
Anna blickte zu Christoph. Er guckte zurück, drehte sich aber in derselben Sekunde wieder um und fing an, etwas seinem Kumpel zu erzählen und zu lachen. Sie fühlte sich immer noch schlecht und einfach unmotiviert.
Den ganzen Tag lang konnte sie sich nicht konzentrieren und hatte versucht nicht zu weinen. Endlich war der Schultag um und Anna sprintete nach Hause. Anna stürzte durch die Haustür, rannte in ihr Zimmer und schloss sich ein.
Anna weigerte sich aus dem Zimmer zu gehen. Sie wollte nichts essen oder mit jemanden sprechen. Die nächsten Tage ging Anna nicht in die Schule, sie fühlte sich nicht bereit. Ihr Kopf und ihr Herz waren verschiedener Meinungen, doch der Schmerz in ihrem Herzen war stärker. Annas Gefühle spielten herum von traurig auf wütend und von wütend zu Unsicherheit und Angst.
Sie konnte sich nicht zusammenfinden. Anna ging es so schlecht, dass sie sich öfters übergeben musste. So viele Probleme umgaben sie, doch sie sah es nicht ein. Anna bekam Magenprobleme, da sie Tage lang nichts aß. Auch Annas Selbstzweifel wurden größer.
Doch der Gedanke, dass Christoph sie nicht liebte, ging ihr nicht aus dem Kopf, denn sie hatte immer noch Gefühle für ihn.
Nach einigen Wochen fühlte sie sich besser und kam langsam über ihn hinweg. Doch ein kleines bisschen blieb, und das war der Hass zu ihm.

Anna wollte ein neues Kapitel in ihrem Leben starten. Sich verändern, aber nicht vom Aussehen her, sondern von Charakter.
Am nächsten Tag ging Anna nach Wochen wieder in die Schule. Sie war wieder glücklich. Sie hat auf Christoph nicht mehr geachtet und ihn versucht zu ignorieren. Doch sie mussten mal wieder Partnerarbeit in der Klasse machen. Komischer Weise fielen die Gruppen wie letztes Mal aus. Anna war sauer und wollte einfach die Gruppe wechseln, durfte dies jedoch leider nicht.
Christoph lud sie wieder zu sich nach Hause ein. Nach der Schule gingen Christoph und Anna zusammen zu ihm nach Hause. Er stellte Fragen, warum sie so lange nicht in die Schule kam und Anna meinte, sie will die Fragen nicht beantworten.
Auf einmal hörte Christoph auf zu laufen. „Komm ich habe nicht den ganzen Tag Zeit“ meinte Anna. „Anna..als du in die Schule nicht mehr kamst, habe ich verstanden, dass ich einen Fehler begangen hab. Ich habe lange nachgedacht und hatte gehofft, dass du die Wochen noch kommst, doch du kamst nicht. Ich wollte mich sehr doll entschuldigen und eigentlich muss ich ehrlich sagen, dass du sehr sehr hübsch bist und ich auch nach der Zeit Gefühle für dich entwickelt habe. Meine Frage ist, fühlst du das gleiche wie ich für dich?“

„Wollen wir zusammen morgen um 16 Uhr ins Kino gehen?“

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Am 27. November 2022 fand die Lesung zum Schreibwettbewerb VERWANDELBAR statt, bei der fünf der Gewinner:innen ihre wunderbaren Texte präsentierten. Moderiert wurde die Lesung durch den Autor Manfred Theisen, der auch Mitglied der Jury war.