Raphaelo Dolando

Bewohner der äußeren Sphären, die der Hintergrund zahlreicher Engelslegenden sind ;-)

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Anderen Ambiguanern als "Die Bewohner der äußeren Sphären" bekannt, sind diese Bewohner unserer Parallelwelt vermutlich der Hintergrund zahlreicher Engelslegenden, die sich in beiden Welten ausgebreitet haben. Sie selbst haben einen anderen Namen für ihr Volk, der jedoch kaum in eine uns bekannte Sprache übertragbar ist - die Sphärenbewohner verständigen sich durch ein für Außenstehende unmöglich zu erlernendes Gemisch aus  Gedankenimpulsen und kurzen Gesten, da den allermeisten von ihnen jegliche Fähigkeit, Laute zu produzieren, fehlt. Eine Ausnahme dabei bilden die Angehörigen eines einzigen Stammes, der sich bereits vor vielen hunderten von Jahren mit einigen Menschen vermischt hat und dessen Mitglieder teilweise mit Stimmbändern ausgestattet sind. Über sie allein ist den Bewohnern der äußeren Sphären eine Kommunikation mit den anderen Bewohnern Ambiguas - und teilweise auch der Erde - möglich, da sie meist eine besonders gute Ausbildung erhalten und die ambiguanische Standardsprache erlernen. Die Bewohner der äußeren Sphären sind in ganz Ambigua verbreitet, halten sich allerdings stets in unbewohnten oder schwer zugänglichen Gegenden auf, da sie den Kontakt mit anderen Spezies scheuen.

Im Allgemeinen sind alle Mitglieder dieses Volkes geschickte Handwerker, deren Arbeiten allerdings aufgrund der wenigen Berührungspunkte selten in die Hände anderer Spezies gelangen. Auch sehr gute Heilkundige stammen oft aus diesem Volk, das sehr anfällig ist für Krankheiten und sich daher mit Heilmethoden besonders gut auskennt. Außerdem hat jeder Sphärenbewohner ein untrügliches Gespür für Geschöpfe, denen ein bedeutungsvolles Schicksal vorbestimmt ist, obwohl sie über die genaue Art dieses Schicksals kein näheres Wissen erlangen - sie sind also keine Hellseher. Dennoch könnte dies der Grund sein, warum beispielsweise in der christlichen Weihnachtsgeschichte Engel auftauchen, denn die Sphärenbewohner entsenden gerne Boten zu den Schauplätzen der von ihnen erspürten bedeutungsvollen Ereignisse, auch wenn ihre überbrachten Glückwünsche selten verstanden werden.

Ihr Erscheinungsbild stimmt in manchen Punkten mit der menschlichen Vorstellung von Engeln überein - alle Sphärenbewohner haben eine helle Haut und tragen überwiegend wallende, weiße Kleidung. Dies liegt daran, dass ihre Körpertemperatur um viele Grad niedriger ist als die von Menschen und anderen
Warmblütern, und sie daher große Sorgfalt darauf verwenden müssen, von der Sonne nicht zu sehr aufgeheizt zu werden - das würde ihr Organismus nicht aushalten. Flügel dagegen tragen nur die Kinder, auch diese sind nicht fähig, damit zu fliegen, sondern tragen die federbesetzten Stummelfortsätze lediglich mit sich herum, bis sie abgenutzt sind und abfallen - meist im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren, was mit der Reifezeit der Sphärenbewohner zusammenfällt, vergleichbar mit der menschlichen Pubertät. Als Erwachsene bleiben ihnen zur Erinnerung an dieses besondere Kennzeichen lediglich zwei knorpelige Fortsätze in der Gegend der Schulterblätter, die sich des öfteren durch Jucken und Kratzen bemerkbar machen. Sehr, sehr selten kommt es vor, dass einem Bewohner der äußeren Sphären tatsächlich Schwingen zurückbleiben, allerdings sind auch diese meist sehr kümmerlich. Bleiben sie jedoch über die Reifeperiode hinweg erhalten, werden sie dem Betreffenden ein Leben lang bleiben und sind ein sicheres Zeichen für Unfruchtbarkeit. Diese Fälle allerdings sind so selten, das kaum jemand je einen solchen Sphärenbewohner je gesehen hat, sie genießen sogar in ihrem eigenen Volk den Status einer Legende.

Raphaelo, von Freunden meistens Phaelo genannt, schien lange Zeit auf diese besondere „Karriere“ zuzusteuern, bis im Alter von dreizehn Jahren endlich seine Reifezeit einsetzte. Schon damals beherrschte er fließend sogar mehrere Sprachen, was er neben seinen mütterlicherseits ererbten Stimmbändern einer überdurchschnittlich großen Auffassungsgabe verdankte. Dies ist der Hauptgrund, zusammen mit seiner Besonnenheit und der Gabe, stets einen kühlen Kopf zu bewahren, warum sein Volk ihn zum Botschafter ausersehen hat.

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Autorin / Autor: pfefferminztea