"Keine Tarnung ist perfekt!"

Archiv-Artikel!
Ungewöhnliche Info-Tour der Kampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“.

Bodypainting gegen illegales Filesharing

Wer gestern am Berliner Bahnhof Friedrichstraße plötzlich einen Riesen-Schreck bekam, weil sich Wände und Pfeiler plötzlich bewegten, war Opfer der neuen Kampagne "Raubkopierer-sind-Verbrecher". Die Zukunft Kino Marketing GmbH (ZKM), die bisher durch ziemlich unfreundliche Kinospots ("Hart aber gerecht") RaubkopiererInnen abzuschrecken versuchte, hat sich eine neue Strategie überlegt: vollkommen getarnt angemalte Menschen verstecken sich nun an Pfeilern und Wänden, sodass man sie zuerst gar nicht erkennt. Dazu sind sie  dekoriert mit Raubkopierer-sind-Verbrecher-Aufklebern und dem Hinweis "Raubkopierer können sich nicht verstecken". Die Chamäleons erregten natürlich Aufsehen und wurden begleitet von in Phantasie-Uniformen gekleidetem Personal, die Flyer und Aufklärungsmaterial zur Kampagne verteilten. Etliche PassantInnen zückten sofort ihre Kamera und fotografierten die Performance.

*Zielgruppengerechte Ansprache*
Mit dieser von ZKM-Geschäftsführer Jan Oesterlin als "hochästhetisch" bezeichneten Body-Painting-Aktion, will die Organisation "ins echte Gespräch" mit ihren Zielgruppen - sprich Jugendlichen und jungen Erwachsenen - kommen. "Auch eine vermeintlich perfekte Tarnung hilft nicht, sich dauerhaft zu verstecken", beschrieb Oesterlin die Aussage der Aktion. "Es gibt Möglichkeiten, Raubkopierer im Internet zu finden, und Möglichkeiten der Strafverfolgung."

*"Danke, dass Sie sich für das Original entschieden haben"*
In Kino und Fernsehen wird das Spektakel, das noch in mehreren großen Städten für Aufregung sorgen wird, mit einem neuen Spot begleitet. Diesmal soll er allerdings nicht so agressiv, sondern "mehr augenzwinkernd" daherkommen, verspricht der Manager. Mit dem Nachsatz "Danke, dass Sie sich für das Original entschieden haben", soll das Publikum zu Verbündeten der Filmwirtschaft gemacht werden.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 27. Juli 2006