Schockbilder und Warnungen zwecklos!

Studie: Jugendliche lernen eher aus guten Nachrichten

Bild: LizzyNet

Alkohol ist gefährlich, Rauchen verursacht Krebs, Fastfood ist ungesund. An Jugendliche adressiert haben solche Warnungen meist einen echten Null-Effekt: da rein, da wieder raus - ohne auch den geringsten Nachklang zu erzeugen. Großangelegte Präventionskampagnen und Schockbilder auf Zigarettenpackungen erfüllen somit meist nicht die Erwartungen.
WissenschaftlerInnen um Christina Moutsiana vom University College London haben nun in einer kleinen Studie mit 59 jugendlichen Testpersonen untersucht, wie und wann solche Warnungen Eindruck auf Jugendliche machen bzw. überhaupt den persönlichen Blick auf die Dinge beeinflussen.

Sie ließen Testpersonen zwischen 9 und 26 Jahren schätzen, wie wahrscheinlich sie künftig von persönlichen Katastrophen betroffen sein könnten - etwa einem Autounfall oder einer Lungenkrankheit. Anschließend informierten sie die ProbandInnen mithilfe von Statistiken über die tatsächlichen Wahrscheinlichkeiten, Opfer solcher Ereignisse zu werden. Danach überprüften sie, ob die Jugendlichen nach Erhalt dieser Informationen ihre ursprüngliche Einschätzung korrigierten.

*Schlechte Nachrichten? Nein danke!*
Dabei zeigt sich, dass Jugendliche, die das Risko geringer eingeschätzt hatten als es in Wirklichkeit war, auf diesem Ohr taub waren. Auch wenn sie nun ja wussten, dass das Risiko in Wriklichkeit höher war als gedacht, korrigierten sie ihre Einschätzung seltener als diejenigen, die das Risko zunächst für schlimmer gehalten hatten. Diese nahmen die positive Nachricht, dass sie ruhig optimistischer in die Zukunft blicken dürfen, offenbar dankbar an und korrigierten ihre ursprüngliche Einschätzung häufiger.

Das jugendliche Gehirn lernt also offenbar schlechter aus schlechten Nachrichten, mutmaßen die Forscherinnen. Gute Nachrichten haben hingegen eine bessere Chance haften zu bleiben. Die ForscherInnen schlagen darum vor, jungen Menschen eher die Vorteile vor Augen zu führen, die sie haben, wenn sie riskantes Verhalten ablegen: Du hast mehr Geld und du kriegst schönere Haut, wenn du nicht nicht mehr rauchst.

Wenn auf Zigarettenpackungen also demnächst statt Raucherlungen samtweiche Pfirsichhaut abgebildet wird, die man angeblich kriegt, wenn man das Rauchen sein lässt, dann wisst ihr, welchen Hinergrund das hat ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 13. September 2013