Du stocherst in deinem Essen herum und wunderst dich am Tisch beim Restaurantbesuch, warum alle anderen so viel schneller aufgegessen haben als du? Vielleicht hast du dir einfach ein sehr stark duftendes Gericht ausgesucht. Der Geruch beeinflusst nämlich, wie groß die Happen sind, die wir zu uns nehmen. Das zumindest will ein holländisches Forscherteam in einer aktuellen Studie herausgefunden haben, die sie im Fachmagazin „Flavour“ veröffentlicht haben.

Bereits in vorherigen Experimenten stellten sie fest, dass die Größe eines Bisses von der Konsistenz und auch von der Bekanntheit des Nahrungsmittels abhängt. Je mehr man kauen muss, umso weniger stopft man sich logischerweise in den Mund. Aber auch wenn wir viel Geld ausgeben oder ein besonders beliebtes Produkt kaufen, neigen wir dazu, so die Studienergebnisse, dieses in kleineren Happen zu essen. Die aktuelle Studie zeigt, dass der Geruch ein ebenso wichtiger Faktor für die Portionierung ist.

Die Forscher gaben ihren Testpersonen Vanillepudding zu essen. Per Knopfdruck konnten die TeilnehmerInnen in insgesamt 30 Durchgängen selbst bestimmen, wie viel sie auf dem Löffel haben wollten. Gleichzeitig verwöhnten die Wissenschaftler die Nasen der Teilnehmenden mit Düften unterschiedlicher Intensität. Deutlich zeigte sich: Je stärker der Duft, umso weniger schaufelten sich die Testpersonen auf den Löffel. Auch die nachfolgenden Bissgrößen passten sie der Duftintensität des vorherigen an. Durch die Bissgröße regulieren wir die Intensität des Geschmacks, so die zugegebenermaßen nicht allzu bahnbrechende Erklärung des Studienleiters Dr. Rene A de Wijk.

Vielleicht wird man aber auch bei starkem, wohlriechendem Aroma einfach zur Genießerin/zum Genießer, nach dem Motto: wer viel Aroma bekommt, kann es sich besser einteilen und hat so länger etwas davon. Die Studie bestätigt jedenfalls einmal mehr, dass wir mit allen Sinnen essen. So isst nicht nur das Auge mit, sondern auch die Nase.

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