Spaßbremse Image
Studie: Erlebnisse machen glücklicher als Dinge - aber nicht automatisch
Dass der Besuch eines unvergesslichen Konzerts oder ein atemberaubend schöner Urlaub auf die Dauer glücklicher und zufriedener macht als das x-te Paar neue Schuhe, ist den GlücksforscherInnen schon länger klar. Allerdings, so fanden sie jetzt heraus, funktioniert dieser Mechanismus nur dann, wenn man die Events auch wirklich für das eigene Wohlbefinden unternimmt, und nicht, um andere zu beeindrucken und an seinem Image zu feilen.
"Warum man kauft, ist genauso wichtig wie das, was man kauft", sagte Ryan Howell, Assistenz-Professor für Psychologie an der San Francisco State University. "Wenn man Lebenserfahrungen kauft, um andere zu beeindrucken, löscht dies gleichzeitig das Wohlbefinden aus, das man damit eigentlich erhalten wollte."
Die Studie basiert auf früheren Erkenntnissen Howells, in denen er feststellte, dass Menschen, die Geld für Erlebnisse statt für Konsumgüter ausgeben, glücklicher sind, weil sie damit Grundbedürfnisse wie menschliches Wachstum und Wohlbefinden fördern. Zu diesem Gefühl zählt auch, sich kompetent und selbstständig zu fühlen.
Für die vorliegende Studie befragten Howell und seine KollegInnen 241 TeilnehmerInnen, um herauszufinden, welche Abhängigkeit zwischen Kaufmotivation und Bedürfnis-Erfüllung besteht. Das Ergebnis: Menschen, die Geld ausgaben für ein Erlebnis, das im Einklang mit ihren Wünschen, Interessen und Werten stand, berichteten weitaus häufiger, dass sie ein stärkeres Gefühl der Erfüllung und des Wohlbefindens erlebt hatten als andere, und dass sie sich autonomer, lebendiger und kompetenter gefühlt hätten. Ein weiterer Effekt war, dass sich diese Versuchspersonen weniger einsam und mehr mit anderen verbunden gefühlt hätten.
Bei denen, die eine Aktivität nur in der Hoffnung auf Anerkennung von anderen mitgemacht hatten, kamen erwartungsgemäß weniger solcher Glücksgefühle zum Vorschein.
"Die größte Frage, die man sich stellen muss, ist, warum man für etwas Geld ausgeben will. Es ist die Motivation, die darüber entscheidet, ob man durch einen Kauf glücklich wird oder nicht", so Howell.
Bevor ihr also das nächste Mal euer ganzes Taschen-Geld fürs Bungeejumping oder das Konzert einer Band ausgebt, die eigentlich absolut nicht euer Geschmack ist, nur weil ihr von euren FreundInnen toll gefunden werden wollt, denkt lieber noch mal genauer nach, was euch wirklich glücklich machen würde. Vielleicht sind es am Ende ja doch noch die Schuhe ;-).
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Autorin / Autor: Redaktion/ eurekalert.org; - Stand: 19. Juni 2012