Radler-Lunge?

Studie: Großstadtradler haben mehr Ruß in der Lunge

Fahrradfahren schont die Umwelt und schafft Bewegung. Gesund ist Fahrradfahren auch, allerdings nicht in der Großstadt, wie eine Studie der London School of Medicine offenbart hat, die auf dem Jahresstreffen der European Respiratory Society vorgestellt wurde.
Fahrradfahrer riskieren beim Radeln durch große Städte nämlich nicht nur Unfälle, sondern auch Lungenleiden. Denn Fahrradfahrer atmen Autoabgase stärker ein als alle anderen Verkehrsteilnehmer. Sie atmen tiefer und sind einfach dichter dran an den Abgaswolken.

Die ForscherInnen um Prof. Jonathan Grigg untersuchten regelmäßig das Bronchialsekret von 10 Londoner NichtraucherInnen zwischen 18 und 40 Jahren. Fünf von ihnen fuhren regelmäßig mit dem Fahhrad zur Arbeit, fünf gingen zu Fuß. Die Radler hatten dabei 2,3 mal so viel Rußpartikel in ihrer Lunge als die Fußgänger. Kein Zufall, sind die ForscherInnen überzeugt und sehen die These bestätigt, dass Fahrradfahrer durch Abgase besonders gefährdet sind. Rußpartikel werden für zahlreiche gesundheitliche Schäden verantwortlich gemacht, von chronischen Lungenschäden bis hin zum Herzinfarkt.

Die WissenschaftlerInnen fordern darum, dass dies bei der Planung von Fahrradwegen berücksichtigt werden solle. Ob Großstadtradeln nun grundsätzlich als gesundheitsgefährdend betrachtet werden muss, soll eine größere Studie klären.

Für alle GroßstädterInnen unter euch kann es da nur heißen: sucht euch Fahrradrouten fernab der großen Straßen oder geht einfach ab und an mal zu Fuß :-). Ins Auto steigen ist natürlich keine Lösung, schließlich kann das Problem nur gelöst werden, wenn der Autoverkehr insgesamt reduziert wird.

*WHO: Jährlich sterben rund 2 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung*
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat passend dazu gerade eine Art internationales Luftverschmutzungsranking von insgesamt 1100 Städten in 91 Ländern herausgegeben und eindringlich vor den gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung gewarnt. Es wird vermutet, dass weltweit rund 2 Millionen Menschen jährlich sterben, weil sie mit Feinstaubpartikeln belastete Luft atmen müssen.
Der Untersuchung zufolge werden auch in Deutschland Grenzwerte häufig überschritten. Von den untersuchten deutschen Städten konnte Wolfsburg die sauberste Luft vorweisen, in Dresden wurde die stärkste Feinstaubbelastung gemessen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 28. September 2011