Je mehr, desto sicherer

Studie: Viele Radfahrer senken das Unfallrisiko

Fahrradfahrer sind das Grauen aller Autofahrer: sie sind extrem mobil, haben keinen Blinker, sind oft schlecht beleuchtet, halten sich nur selten an die üblichen Verkehrsregeln und sind enorm verletzlich. Ein Problem ist aber auch, dass es offenbar zu wenige von ihnen gibt. Paradoxerweise würde nämlich eine Zunahme von Fahrradfahrern mehr Sicherheit für Fahrradfahrer bedeuten. Das zumindest hat eine australische Forscherin auf einer Sicherheitstagung berichtet. Die Auswertung von Daten aus verschiedenen Ländern habe gezeigt, dass die Zahl von Unfällen zwischen motorisierten Verkehrsteilnehmern und Fahrradfahrern nicht proportional ansteigt, wenn es mehr Fahrradfahrer gibt. Im Gegenteil scheint die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall deutlich zu sinken, wenn die Gesamtzahl der Fahrradfahrer steigt. Die Forscherin argumentiert, es seien nicht nur weniger Autofahrer auf den Straßen, wenn mehr Fahrradfahrer da sind, sondern die Autofahrer fahren insgesamt vorsichtiger, wenn sie die Straße mit mehr Fahrradfahrern teilen müssen.

Den ExpertInnen zufolge konnte dieser positive Effekt unabhängig von Tempo-Limits oder besonderer Fahrradfreundlichkeit beobachtet werden. Julie Hatfield bezeichnet das als einen "virtuous cycle" - das Gegenteil von einem Teufelskreis: Je mehr Leute Fahrrad fahren, desto sicherer wird es. Je sicherer es wird, desto mehr Leute trauen sich, mal wieder den guten alten Drahtesel als Fortbewegungsmittel zu benutzen. Und das kommt dann auch der Umwelt zugute.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 19. September 2008