Naturschlau oder Wikiwisser?

Welches wird das Jugendwort des Jahres 2011?

Ein "Wikiwisser" ist ein Besserwisser, der sein (oberflächliches) Wissen im Internet recherchiert, "Scheibenwischer" bezeichnet iPhone®- oder iPad®-Besitzer und "Essen auf Rädern" soll die jugendliche Umschreibung für E10-Biosprit sein. Ab jetzt bis 31. Oktober 2011 steht wieder das „Jugendwort 2011“ im Internet zur Wahl. Aus einer Vielzahl von neuen Begrifflichkeiten, die seit dem letzten Sommer von Jugendlichen bei der Aktion eingereicht wurden, stehen nun 30 vom Verlag ausgesuchte Spracherfindungen zur Abstimmung bereit.

Die Initiative „Jugendwort des Jahres“ wurde 2008 vom Langenscheidt Verlag ins Leben gerufen; seitdem sorgen die Wortschöpfungen immer wieder für angeregte öffentliche Diskussionen, denn die Erfindungen sind nicht immer politisch korrekt. So wurde als fiese Übersetzung für Ü-30-Parties das Wort „Gammelfleischparty“ zum Jugendwort des Jahres 2008 gekürt. 2010 war das Jugendwort des Jahres „Niveaulimbo“ (das ständige Absinken des Niveaus) und 2009 kam die jugendsprachliche Übersetzung für „arbeitslos sein“: „hartzen“ zum Zug.

Kreativer Umgang mit Alltagssprache

Der Langenscheidt-Verlag möchte mit dieser Aktion den kreativen Umgang Jugendlicher mit Alltagssprache und -begriffen präsentieren und dokumentieren. Die im Jahr 2011 eingereichten Begriffe reichen von „Hausfrauenpanzer“ (für den schicken Geländewagen), über „Zwergenadapter“ (für Kindersitz) bis zu „naturschlau“ (intelligent). Jemand mit „Straßenabitur“ ist ein ziemlich schlagkräftiger Mensch und fürs Abschreiben wurde naheliegenderweise „guttenbergen“ erfunden. Gemein ist auch das Wort „Patchworkgesicht“ (für ein Gesicht, das durch mehrere Schönheits-OPs verändert wurde).

Originalität

Aus mehreren Tausend neuen Wörtern, die seit letztem Jahr unter www.jugendwort.de eingereicht wurden, wählte die Langenscheidt Redaktion die aktuellsten 300 Begriffe aus, die Aufnahme in das Buch "HÄ?? - Jugendsprache unplugged 2012" finden werden. Die Redaktion wählte aus diesen 300 Begriffen wiederum 30 Wörter aus, die nun online zur Wahl stehen. Bei dieser Vorauswahl wurde sowohl auf die Häufigkeit, Aktualität vor allem aber auch die Originalität der eingereichten Begriffe geachtet. Die 15 Wörter, die die meisten Stimmen erhalten, werden im November 2011 einer qualifizierten Jury vorgelegt, die sich aus Menschen jeden Alters zusammensetzt und die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit Sprache, Wörtern und Texten beschäftigen. Die heterogene Jury wird anschließend die Top-Five-Begriffe und das "Jugendwort des Jahres 2011" küren. Mal sehen, was diesmal dabei heraus kommt ;-).

Hier geht's zur Webseite des Jugendworts