Nachwuchs im Adler-TV

Per Mausklick in die Kinderstube des Schreiadlers geblickt

Ach, wie ist das niedlich. Nachdem "Frau" Schreiadler 34 Tage gebrütet hat, ist am letzten Sonntag das erste von zwei Küken geschlüpft. Das Schlüpfen eines Schreiadler-Kükens im Internet zu verfolgen, ist nicht nur spannend, sondern auch extrem selten. Im Adler-TV der Deutschen Wildtier Stiftung kann jetzt jeder online einen Blick in die Küken-Kinderstube werfen. In Deutschland sieht man den vom Aussterben bedrohten Adler kaum noch. Mit knapp hundert Brutpaaren ist er bei uns sehr selten geworden.

Noch ist der Nachwuchs nur ein winziges Federbällchen mit großen Augen. Die meiste Zeit verbirgt sich das Küken unter dem schützenden Altvogel. Nur hin und wieder riskiert der Winzling einen Blick in die Welt - und in die Kameralinsen von "Adler-TV". Denn wie aus dem kleinen Küken ein stolzer Schreiadler wird, kann man live per Mausklick über www.schreiadler.org mitverfolgen. "Adler-TV hat schon eine richtige Fan-Gemeinde", sagt Dr. Andreas Kinser, Koordinator des Schreiadler-Schutzprogramms der Deutschen Wildtier Stiftung. "Wir alle sind gespannt, wie sich der Nachwuchs entwickeln wird." In den nächsten Tagen wird vermutlich der zweite Jungvogel schlüpfen.

Damit aus dem Küken ein stolzer Jungvogel wird, schaffen die Altvögel Frösche oder kleine Säugetiere wie Mäuse und Maulwürfe in den Adlerhorst, der sich im lettischen Naturreservat Teici befindet. Im Rahmen des Schreiadler-Schutzprogramms arbeitet die Deutsche Wildtier Stiftung dort mit Dr. Bergmanis zusammen, der auch die Web-Kamera installiert hat. "Der Blick in die Kinderstube des Schreiadlers ist nicht nur ein Vergnügen, sondern liefert wichtige Erkenntnisse über die Küken-Nahrung der stark gefährdeten Adler-Art", sagt Dr. Andreas Kinser. Dank dieser Informationen können auch effektive Schutzmaßnahmen entwickelt werden, die vor allem in Deutschland nötig sind. Nur noch knapp 100 Paare brüten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg und der Schreiadler ist bei uns damit vom Aussterben bedroht. Gemeinsam mit Land- und Forstwirten entwickelt die Deutsche Wildtier Stiftung eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung, die nicht zu wirtschaftlichen Nachteilen bei den Betrieben führt.

Der kleine Schreiadler im Netz

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Autorin / Autor: Pressemitteilung; - Stand: 11. Juni 2013